Bei Bier und Blasmusik:Beste Unterhaltung

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Das Mammendorfer Volksfest erlebt ein gut besuchtes erstes Wochenende. Nur die deutschen Fußballer trüben beim Public Viewing die Stimmung

Von Manfred Amann, Mammendorf

Einen guten Auftakt hat das Mammendorfer Volksfest genommen. Weil das Wetter am ersten Wochenende "nahezu perfekt" war, wie Volksfestreferent Manfred Heimerl zufrieden feststellte, zeichnet sich ab, dass die 38. Festwoche wieder ein Erfolg wird. Mehr als tausend Mitglieder von Vereinen und Verbänden hatten sich am Freitag nach einem Standkonzert am Feuerwehrhaus dem Einzug angeschlossen, der von den Goaslschnalzern mit Peitschenknall angekündigt wurde. Pferdegespanne zogen den geschmückten Fasswagen der König Ludwig Schlossbrauerei Kaltenberg. Auf einem Kastenwagen und in einer Kutsche durften Orts- und Kreispolitiker, Bürgermeister aus der Region und Ehrengäste mitfahren.

Auch viele der am Straßenrand applaudierenden Bürger schlossen sich dem Festzug an, um bei Musik und Takt der Blaskapellen aus Adelshofen und Mammendorf, des Fanfarenzuges Gernlinden, des Bläserkreis Da Capo und der Musikschule Kiendl-App, gut gelaunt zur Festwiese zu ziehen. "Es macht mich ein wenig stolz, dass das Volksfest so gut angenommen wird", freute sich Alfred Haas, einer der Mitbegründer des Volksfestes. Es sei damals nicht einfach gewesen, ein solches Fest durchzusetzen, erinnerte er sich. "Nun sind die meisten froh, dass wir es haben".

Zwei wuchtige Schläge mit dem Holzschlegel auf den Zapfhahn benötigte Bürgermeister Josef Heckl und schon füllten sich die Krüge mit dem süffigen Kaltenberger Festbier. "O zapft is", rief der Gemeindechef in die Menge. An die 2000 Mammendorfer jubelten und draußen kündeten die Böllerschützen mit einer Salve vom Beginn des Rummels. Zum ersten Prosit der Gemütlichkeit hatten sich neben Heckl, Heimerl und dem Volksfestausschuss, der Geschäftsführer der Brauerei, Oliver Lenz, Vertriebsleiter Richard Sturm und als "Special Guest", wie Heimerl formulierte, die bayerische Bierkönigin Johanna Seiler aus dem Nördlinger Ries auf der Bühne versammelt.

"Es war wieder Mal ein gigantischer Start, der zeigt, dass die Mammendorfer ihr Volksfest lieben", befand Heimerl, der auch die Bilanz der ersten Tage als "sehr erfreulich" wertet. Beim Stimmungsabend mit der Bayern1-Band sei "im Biergarten alles voll und das Zelt auch gut gefüllt" gewesen. Am Sonntagabend allerdings, als der erwartete Sieg der deutschen Mannschaft ausgeblieben sei, habe sich das Zelt, in dem knapp tausend Besucher die Übertragung auf der Großbildleinwand verfolgt hatten, "vermutlich aus Enttäuschung" bald geleert. Bestens verlaufen seien das Basketball- und das Stockschützenturnier, "auch wenn die Stockschützenmannschaft der Gemeinderäte nur den vorletzten Platz erreicht und die Jesenwanger gesiegt haben".

Als "Renner im Veranstaltungsprogramm" bezeichnete FW-Gemeinderat Thomas Holzmüller das Bulldog-Oldtimer-Treffen, bei dem am Sonntag 142 Schlepper aus dem eigenen und aus den Nachbarlandkreisen Starnberg, Landsberg am Lech und Aichach-Friedberg eine "Schau der mobilen Ackertechnik der ersten Nachkriegsjahrzehnte" boten, wie ein Besucher zufrieden feststellte. Traktoren von Fendt, Eicher, Güldner, Schlüter oder Fahr in verschiedenen PS-Stärken standen neben "Raritäten" wie Röhr- oder Porsche-Bulldog und boten älteren Besuchern Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen, und gaben Jüngeren einen Einblick in die Traktorentwicklung.

"Auch für uns Traktorfreunde ist so ein Treffen immer wieder ein befruchtendes Erlebnis, weil man fachsimpeln kann und zum Beispiel erfährt, wo man Ersatzteile herbekommt", sagte Josef Graf, der mit seinem 50er Deutz, Baujahr 1939, von Herrnzell (Egenhofen) nach Mammendorf getuckert war. Der älteste Bulldog stammte diesmal aus dem Jahr 1921 und war ein robuster Lanz.

© SZ vom 19.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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