Adelshofen:Aufpoliertes Luttenwang

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Erneuerter Dorfplatz: Bürgermeister Michael Raith (mit Weste) präsentiert die neue Mitte von Luttenwang. (Foto: Günther Reger)

Der Ortsteil von Adelshofen feiert den Abschluss der Dorferneuerung

Von Manfred Amann, Adelshofen

Mit einer schwärmerischen Rede und mit Stolz auf die gelungenen Maßnahmen hat Bürgermeister Michael Raith die Dorferneuerung von Luttenwang für beendet erklärt. Man brauche nun nicht weit zu fahren, um ein urbayerisches Dorf zu erleben, pries er den Ortsteil Luttenwang: "Wir haben sogar den Prototyp: einen wunderschönen Urlaubsort mit Aussicht auf die Alpspitze." Nach einem Rundgang mit allen, die an der über zwei Jahre dauernden Dorferneuerung beteiligt waren, sowie Gemeinderäten und Anliegern wurde auf dem neuen Dorfplatz zwischen der Gaststätte Frietinger und der Metzgerei Jais ein Fest gefeiert, ausgerichtet von der örtlichen Feuerwehr. Raith dankte den Mitwirkenden. Es sei nicht immer leicht gewesen, mit den Bürgern Lösungen zu finden oder Strapazen ohne Murren hinzunehmen. Man habe viel Geduld aufbringen und oft längere Zeit Überzeugungsarbeit leisten müssen, letztlich aber alle Ziele erreicht, sagte Raith. Man habe Erhaltenswertes und Identitätsstiftendes bewahrt und das Dorf fit für die Zukunft gemacht.

Auch Johannes Mühlbauer vom Verband für Ländliche Entwicklung, der die Teilnehmergemeinschaft anführte, bestätigte dies. Die vielen Diskussionen hätten die Bürger zu einer gut funktionierenden Dorfgemeinschaft zusammengeschweißt, lobte Mühlbauer, der zuvor auch schon die Dorferneuerung in Adelshofen und Nassenhausen geleitet hatte. Auch Verbandschef Robert Schartl lobte die Ergebnisse, die als Erfolg der Bürgerschaft zu werten und in denen die staatlichen Zuschüsse gut angelegt seien. Insgesamt waren im Zuge des Projekts gut 2,1 Millionen investiert worden. Etwa die Hälfte davon wurde aus dem Topf der Dorferneuerung beigesteuert.

Laut Raith ist es durch Grundabtretungen der Anlieger gelungen, entlang der gleichzeitig ausgebauten Kreisstraße trotz der Engstelle bei der Gaststätte einen durchgängigen Gehweg zu bauen und damit die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Außerdem stehen an der Straße nun LED-Straßenlaternen. Ein hohes Maß an Sicherheit gewährt nach Raiths Worten auch die neue Bushaltestelle in der Angerstraße, an der wegen einer Verengung der Fahrbahn kein Auto am haltenden Bus vorbeikommt und Gefährdungen für aus- und einsteigende Fahrgäste nun wohl ausgeschlossen sind.

Neu befestigt wurde der Gartenwiesenweg, der zu einer idyllisch gelegenen, um 1900 errichteten Privat-Kapelle und zum Rossbach führt. Vizebürgermeister Hans Siebenhütter, der als Luttenwanger auch im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft mitwirkte und ohne dessen Unterstützung laut Raith vieles nicht machbar gewesen wäre, erinnerte daran, dass der Weg bis in den Nachbarort Grunertshofen führt und früher als Schulweg genutzt wurde. Neu gestaltet und saniert wurde auch das Kriegerdenkmal, das nun offen zugänglich ist.

Als "Highlight" der Dorferneuerung bezeichnete Bürgermeister Raith die von dem Windacher Theologen und Künstler Franz Hämmerle geschaffene Marienstele, die den Weg zur Kirche mit der "Schönen Madonna vom Maisachwinkel" weist. Sie machte Luttenwang einst als Wallfahrtsort mit der Bezeichnung "Altötting des Maisachwinkels" bekannt. 941 Wunder seien in Mirakelbüchern festgehalten, erinnerte Mühlbauer, daher habe man mit der Marienstele einen Bezug zur lang andauernden Geschichte des Ortes hergestellt, für den schon im Jahre 755 eine Kirche nachgewiesen sei.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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