Zweite Freisinger Umgehung:Spatenstich noch in diesem Jahr

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Der Trassenverlauf der Westtangente ist schon mal abgesteckt. Im Juni soll der Tunnelbau in Vötting beginnen. (Foto: Marco Einfeldt)

2020 könnte für Freising das Jahr der Verkehrsentlastung werden. Dann soll alles fertig sein: Der Bau an der Westtangente hat bereits begonnen, ab Herbst ist auch die Nordostumfahrung dran.

Von Peter Becker, Freising

2020 könnte ein besonderes Jahr für den Landkreis und die Stadt Freising werden. Sofern es zu keinen größeren Behinderungen kommt, sind in vier Jahren die beiden wichtigsten Straßenbauvorhaben der Gegenwart abgeschlossen. Die Freisinger Westtangente und die Nordostumfahrung sollen dann nach dem Willen des Staatlichen Bauamts, der Stadt und des Landkreises für den motorisierten Verkehr freigegeben werden. Stefan Meier, Bereichsleiter Straßenbau im Hochbauamt, verkündete, dass heuer noch der Spatenstich für die Umfahrung stattfinden solle. Diese neue Straße soll ebenso wie die Westtangente Freising vom Verkehr aus dem nördlichen Landkreis entlasten und diesen um die Stadt herum zur Autobahn A 92 oder zum Flughafen lenken.

Alex Eder, im Bauamt für die Landkreise Freising, Fürstenfeldbruck und Dachau zuständig, präzisierte während einer Pressekonferenz der Behörde mit Landrat Josef Hauner und Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, dass der Spatenstich im Herbst erfolgen soll. Erstes Bauwerk wird demnach eine Brücke zwischen den Ortschaften Jaibling und Altenhausen sein. Insgesamt sollen die Kosten für die etwa 4,2 Kilometer lange Umfahrung 29 Millionen Euro betragen.

Erste Brückenbauwerke für die Westtangente sind im Freisinger Süden bereits errichtet. Für Juni kündigte Oberbürgermeister Eschenbacher den Anstich des Vöttinger Tunnels von der Thalhauser Straße her an. Die Ausschreibungen der Arbeiten seien am Laufen, verkündete er.

Die Projektarbeiten an der Allershausener Umfahrung ruhen derzeit. Diese Straße hat nicht die oberste Priorität in der Dringlichkeitsstufe. Sie ist nur mit "zwei" eingestuft. Eder kann den Allershausenern dennoch Hoffnung machen. In Gräfelfing hatten sich die Bürger in einem Entscheid gegen eine Umgehung ausgesprochen. Diese ist mit der Dringlichkeitsstufe "eins" versehen. Wenn gewünscht, so Eder, könnten diese Vorhaben getauscht werden. Eine Entscheidung dazu könnte bald fallen. Damit sind aber noch nicht alle Hürden genommen. "Wir müssen schauen, wie wir allen gerecht werden", sagte Eder und spielte damit auf die unterschiedlichen Auffassungen der Gemeinden Allershausen und Kranzberg an, wo denn die Umgehungsstraße künftig verlaufen könne.

2015 hat das Staatliche Bauamt neun Millionen Euro für Straßenbaumaßnahmen im Landkreis ausgegeben. In diesem Jahr sind es laut Meier 13 Millionen Euro. Der Löwenanteil entfällt dabei auf Freisinger Nordostumfahrung und den Neubau der Moosburger Isarbrücke. Die Kosten dafür sind mit insgesamt 12,6 Millionen Euro veranschlagt. Baubeginn ist das zweite Quartal dieses Jahres. Die Moosburger Brücke ist Bestandteil einer Vereinbarung mit dem Bund. Der war bis zum Jahreswechsel noch für die Bundesstraße B 11 zuständig.

Landrat Hauner liegt viel daran, das Radwegenetz auszubauen

Jetzt ist diese zur Staatsstraße 2350 abgestuft. Der Bund muss laut Vereinbarung noch einige Instandsetzungsarbeiten übernehmen. Dazu gehört auch die Erneuerung der Brücke über die ehemalige Bundesstraße bei Langenbach. Neu gebaut wird auch die Semptbrücke bei Moosburg. Dafür sind 600 000 Euro vorgesehen.

Landrat Hauner sagte, dass der Landkreis jedes Jahr etwa acht Millionen Euro in den Erhalt der Kreisstraßen stecke. Ihm liegt viel daran, das Radwegenetz auszubauen, wie etwa aktuell zwischen Burghausen und Kirchdorf. "Wir wollen das Radwegenetz immer enger knüpfen, damit es attraktiver wird", betonte Hauner. Aus dem selben Grund will die Stadt einen Radweg von Freising nach Giggenhausen vorantreiben. Dabei werde auch der Freisinger Ortsteil Sünzhausen besser angebunden. Schwierig wird die Aufgabe für die Planer bei der Korbinianskreuzung. Bei einem Umbau sollen auch Radwege integriert werden.

© SZ vom 16.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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