Mensa im Neufahrner Gymnasium:Caterer der Lebenshilfe wirft hin

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Schön, aber schwer zu betreiben: Die Mensa des Neufahrner Gymnasiums. (Foto: Marco Einfeldt)

"Viva Vita" gibt die Versorgung der Schüler am OMG zum Jahresende auf. Die Schulkantine ist einfach nicht wirtschaftlich zu betreiben.

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Aus der schwierigen Situation ist jetzt ein handfestes Problem geworden: Der Caterer "Viva Vita" der Lebenshilfe Freising wird die Mensa im Oskar-Maria-Graf-Gymnasium zum Schuljahresende aufgeben. "Wir bedauern das", betont Lebenshilfe-Geschäftsführer Michael Schwaiger, der die Entscheidung mit "betriebswirtschaftlichen Erwägungen" erklärt.

Will heißen: Die Mensa wird von den Schülern nicht ausreichend angenommen, und es droht auch künftig ein deutliches Minusgeschäft. Deshalb zieht die Lebenshilfe, die schon länger über einen Rückzug nachdenkt, nun die Reißleine.

Der Betrieb wird jetzt erneut ausgeschrieben. Man könne nur hoffen, bald einen neuen Caterer zu finden, sagt stellvertretender OMG-Schulleiter Christoph Strödecke. Die Suche werde sich "möglicherweise nicht ganz einfach gestalten", fürchtet Landratsamts-Sprecherin Eva Dörpinghaus, denn feste Abnahmezahlen könne man auch künftig nicht garantieren. Der Landkreis und die Gemeinde Neufahrn sind über den Zweckverband Gymnasium gemeinsam Träger der Schule.

Die Mensa am OMG hatte es von Anfang an schwer. Viele Schüler weichen auf umliegende Lebensmittelmärkte und die nahe Dönerbude aus. Die Konkurrenz in unmittelbarer Nähe ist auch in den Augen von Schwaiger der Hauptgrund für die fehlende Akzeptanz der Mensa. Schließlich sorge "Viva Vita" in Freising durchaus mit Erfolg für die Mahlzeiten in der Berufsschule und im Josef-Hofmiller-Gymnasium, so Schwaiger, dort gebe es aber eben kein anderes Angebot in der Umgebung.

Für Gewinne reicht es nicht

In Neufahrn dagegen wurden teilweise nur noch 50 Mahlzeiten am Tag bestellt. Inzwischen sind es zwar wieder mehr. Aber um wirklich in die Gewinnzone zu kommen, reicht das nicht. Die betriebswirtschaftliche Auswertung hat laut Schwaiger ergeben, dass das Ergebnis 2015 ähnlich wie im vergangenen Jahr ausfallen wird.

Dabei hatte der Zweckverband eine niedrige Pacht verlangt und auch sonst einiges getan, um den Betrieb interessant zu machen, wie Dörpinghaus versichert: Die Mensa habe eine moderne Einrichtung, dem Caterer sei auch die Pausenversorgung übertragen worden, und man habe Außensitzplätze ermöglicht.

Nichts geworden ist offenbar aus Überlegungen, ob sich nicht das OMG und die Jo-Mihaly-Mittelschule bei der Mensa gegenseitig helfen könnten. Denn die Mensa der Mittelschule befindet sich in Containern und den Posten für einen richtigen Schulanbau hat der Finanzausschuss des Gemeinderats aus dem Investitionsprogramm gestrichen - mangels Geld, aber auch mit Blick auf die nur gut 200 Meter entfernte OMG-Mensa, die mehr Gäste brauchen könnte.

Doch derzeit sei da "nichts angedacht", so Rektorin Marietta Hager, die eine Kooperation schon wegen des Ganztagskonzepts der Mittelschule für schwierig hält. Sie geht inzwischen davon aus, "dass wir wahrscheinlich die nächsten Jahre in unseren Containern bleiben".

© SZ vom 18.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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