Wohnraum für Einheimische:Wachstum planen

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Kranzberg will 2017 vor allem Bauland schaffen. Gespräche mit den Grundeigentümern sollen demnächst beginnen. Neu gebaut werden kann womöglich noch in diesem Jahr im Gewerbepark am Ortsausgang

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Die Suche nach neuem Bauland ist in Kranzberg seit Jahren ein großes Thema. "Jetzt sind wir ein Stückchen weiter", sagt Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG). Die Gespräche mit den Grundbesitzern sollen demnächst beginnen - leicht wird dies nicht. Allein bei einer größeren Fläche an der Ringstraße gibt es 17 Ansprechpartner, darunter zwei Erbengemeinschaften. Die Gemeinde will jeweils 50 Prozent der Flächen kaufen, um günstigere Grundstücke für Einheimische anbieten zu können.

Eineinhalb Jahre lang wartete Kranzberg auf die Unterlagen des Gutachterausschusses im Landratsamt. Mitte Dezember gingen sie im Rathaus schließlich ein, "ein Weihnachtsgeschenk", sagt Hammerl. Weitere Gutachten von anderer Seite erwartet er in den kommenden Tagen. Danach weiß die Gemeinde, wie viel sie den Eigentümern für das Bauland anbieten wird. Mögliche Baugebiete sieht der Flächennutzungsplan, der gerade überarbeitet wird, auch in Verlängerung der Kirchbergstraße und in den Ortsteilen vor. In Thalhausen könnten etwa 14 Parzellen entstehen. Voraussetzung ist jeweils, dass die Grundbesitzer alle mitziehen. So günstig wie an der Ziegelbreite in Thalhausen wird es wohl nicht mehr. Die Preise waren 2005 festgelegt worden, für Einheimische kostete der Quadratmeter 175 Euro, auf dem freien Markt 260 Euro. Mittlerweile werden in der Ortschaft laut Hammerl auch schon 400 Euro bezahlt.

Ob die neue Sporthalle neben die Kranzberger Schule (oben) kommt, ist noch offen. (Foto: Marco Einfeldt)

"Bebauungsplan für Bebauungsplan" soll dann "so schnell wie möglich abgearbeitet werden". Termine will der Bürgermeister keine nennen, weil er weiß, wie lange sich Gespräche und Planungen hinziehen können. "Das ist nichts für schwache Nerven." Weiter gediehen ist die Erweiterung des Gewerbeparks am Ortsausgang an der Flurstraße. Dort kann womöglich noch heuer gebaut werden. Für die fünf Parzellen liegen bereits zehn Anfragen vor. Der Gemeinderat muss nun noch Kriterien für die Vergabe erstellen. Gleich im Anschluss werden womöglich Container für Asylbewerber aufgestellt, wenn das Quartier an der Wippenhauser Straße in Freising geräumt werden muss.

Auch über kommunalen Wohnungsbau denkt man in Kranzberg nach. Dafür käme ein Grundstück neben der Villa Kranich am Kranzberger See in Frage. Hier dürfte 2017 aber keine Entscheidung fallen, denn diese Fläche gilt auch als einer von vier möglichen Standorten für eine neue Sporthalle. Die wurden im vergangenen Jahr im Gemeinderat vorgestellt, Entscheidung ist bisher keine gefallen. Zur Debatte steht ein auf etwa fünf Millionen Euro geschätzter Neubau neben der Schule - oder aber an anderer Stelle. In diesem Fall müsste die Schulturnhalle allerdings saniert werden. Hammerl befürchtet, dass wieder zwei Lager in Kranzberg entstehen könnten - wie schon bei der Debatte um eine Renovierung oder einen Neubau der Schule an einem neuen Standort, die 2003 nach einem erbitterten Streit mit einem Bürgerentscheid pro Sanierung endete. Hammerl selbst favorisiert eine größere Sporthalle neben der Schule. Nachdenken müsse man auch über eine Ganztagsbetreuung für die Grundschüler, sagt er. Der Raumbedarf soll 2017 ermittelt werden. Damit die Infrastruktur in Kranzberg mit der Entwicklung der Gemeinde mithalten kann, plädiert der Bürgermeister trotz der geplanten Baugebiete weiterhin für ein moderates Wachstum. Für ein solches gibt es noch Spielraum: In der Krippe etwa sind nur zwei von drei möglichen Gruppen belegt.

Im erweiterten Gewerbepark an der Flurstraße können die ersten Firmen womöglich schon 2017 bauen, wie Bürgermeister Hermann Hammerl hofft. (Foto: Marco Einfeldt)

Finanzielle Unterstützung aus den Töpfen der Städtebauförderung erhält Kranzberg für die Neugestaltung des Kirchenvorplatzes. In diesem Jahr soll die Planung dafür erstellt werden. Keine Zuschüsse von dieser Seite gibt es dagegen für einen neuen Spielplatz am Kranzberger See, da der nicht im Ortskern liegt. Die Kosten dafür muss die Gemeinde alleine tragen. Einen Beachvolleyballplatz spendiert der Erholungsflächenverein. 2018 soll beides umgesetzt werden.

© SZ vom 19.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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