Weng:Eine Kapelle als Geschenk

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Für Landwirtin Angelika Betz aus Weng erfüllt sich ein Traum

Von Klaus Bachhuber, Weng

Im Gammehof am Wenger Kirchberg entsteht demnächst ein kleines Bauwerk, das nicht unbedingt zur Standardausstattung einer oberbayerischen Landwirtschaft gehört, gleichwohl aber viele Bauernhöfe prägt: Das Landwirtsehepaar Josef und Angelika Betz baut eine Kapelle. "Eine kleine Hofkapelle habe ich mir immer gewünscht", sagt Angelika Betz, zu ihrem 50. Geburtstag heuer gab es das Bauwerk als Geschenk.

"Jeder hat was, das er unbedingt machen will", sagt Angelika Betz. Bei ihr war es die Idee einer eigenen Kapelle. 22 Mal ist die gläubige Frau schon nach Altötting gepilgert. Zur Hochzeit erhielt das Ehepaar eine Statue des Gottesmutter. Sie soll nun in der kleinen Kapelle aufgestellt werden. "Ich möchte was ganz Einfaches", sagt die Bäuerin, "nur für mich alleine."

So schlicht und privat es auch gedacht war - ein Sakralbau ist nicht mit den Maßstäben üblicher landwirtschaftlicher Bauprivilegien zu messen. Landratsamt und Denkmalamt störten sich vor allem an der geplanten Situierung auf dem Grundstück, das am Aufgang zur Wenger Pfarrkirche liegt. Eine Verbindung des privaten Andachtsraumes zur denkmalgeschützten Kirche dürfe nicht mal gedanklich hergestellt werden können, so die generelle Vorgabe.

Die Lage im Landschaftsschutzgebiet und im baurechtlich sogenannten Außenbereich, der zwar Nutzgebäude der Landwirtschaft bevorteilt, nicht aber eine Kapelle, verkomplizierten die Planungsphase zusätzlich, die Familie Betz musste auf einen neuen Standort ausweichen. Die geplante Einweihung zum Geburtstag im April klappte folglich nicht mehr, die neue Zeitvorgabe ist, bis Ende des Jahres mit dem Bau zu beginnen.

Etwa drei mal drei Meter soll die Kapelle groß werden, "mehr so ein größeres Marterl", schildert Josef Betz, "ganz schlicht und einfach". Unter dem alten Baum im Garten des Gammehofes wird sie nun ihren Platz finden. Geweiht werden soll sie "zu Ehren der Mutter Gottes", kündigt Angelika Betz an.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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