Viel Lob und ein Buffet:Anerkennung für engagierte Helfer

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Die Küche des Jugendwerks Birkeneck, wo straffällige Jugendliche und junge Flüchtlinge leben, hat für den Neujahrsempfang der Gemeinde ein opulentes Buffet bereitet. "Eine tolle Übung für die Jungs", sagte der Küchenchef. (Foto: Marco Einfeldt)

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Hallbergmoos würdigt der Bürgermeister die Verdienste der Hilfsorganisation Navis, des First-Responder-Teams, der Nachbarschaftshilfe und mehrerer Blutspender

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Zum ersten Mal hat Hallbergmoos seinen Neujahrsempfang in Schloss Birkeneck veranstaltet. Unter Stuck und Fresken im Festsaal des Jagdschlosses, in dem sich einst die Freisinger Bischöfe verlustierten, empfing Bürgermeister Harald Reents rund 85 geladene Gäste. Heuer war die lockere Form an der Reihe, reguläre Ehrungen gab es im Vorjahr. Bei der zwangloseren Variante des Neujahrsempfangs, erklärte Reents, wähle man ehrenamtlich Tätige und engagierte Menschen aus und stelle sie im Gespräch vor, "nicht die Funktionäre, sondern die Leute, die es machen."

Davor aber stand ein reichhaltiges Buffet an, das der Küchenchef des Jugendwerks Birkeneck, Christian Schmid, mit seinen acht Lehrlingen angerichtet hatte. Fingerfood, Kalbfleischpflanzerl, Canapés und 360 Crostini, gefüllt mit Lachstatar oder Frischkäse. "Eine tolle Übung für die Jungs, so filigrane Arbeiten, da müssen sie Geduld aufbringen", erzählte er. Drei Stunden lang hätten sie allein für die Crostini gebraucht.

Beim Empfang machte Stephan Zobel den Anfang, der Vorsitzende der Hilfsorganisation Navis, die ehrenamtlich weltweit im Katastrophenfall ausrückt. Reents fragte Zobel nach den Anfängen. Dieser erzählte, dass die Idee geboren wurde, nachdem 2004 Mitglieder der Flughafenfeuerwehr nach dem Tsunami in Sri Lanka im Einsatz gewesen seien. "Das war der Anstoß für die Gründung von Navis", so Zobel. Ihn fasziniere immer wieder, wie viel ein Team von zwölf Leuten, Ärzte und Techniker, leisten könne, "wir haben damals 8000 Menschen versorgt."

Der zweite Helfer war Michael Rothkopf. Er ist stellvertretender Kommandant der Feuerwehr Goldach und gehörte zu den Gründern des First-Responder-Dienstes. Die Idee sei am Stammtisch entstanden, erzählte Rothkopf, "uns war wichtig, die Intervalle des Rettungsdienstes in Hallbergmoos zu verkürzen." Weil im Ort kein Rettungswagen stationiert ist, trifft das First-Responder-Team meist vor dem Rettungsdienst ein und kann so bereits damit beginnen, Patienten medizinisch zu versorgen. Der First Responder wird durch die Leitstelle Erding zusätzlich zum Rettungsdienst alarmiert. Mittlerweile fährt man 150 bis 200 Einsätze im Jahr.

Martina Wilkowski, Leiterin der Nachbarschaftshilfe, berichtete von den Anfängen des Helferkreises Asyl, den die Nachbarschaftshilfe aus der Taufe gehoben hat. Die Hilfsbereitschaft sei groß gewesen, beim ersten Infoabend trugen sich 50 Leute in die Listen ein, noch heute gibt es etwa 70 Helfer. Schließlich waren Blutspender an der Reihe. Die Gemeinde hatte sich an den Blutspendedienst gewandt und nach Menschen gefragt, die mehr als zehn Mal gespendet haben. Der Dienst fragte nach, und nur, wer wollte, wurde der Gemeinde gemeldet. Mit dabei war Pfarrer Thomas Huber, der erst seit 2016 in Hallbergmoos ist, aber schon jahrelang Blut spendet. Spitzenreiter aber war Anton Hummel, der bereit 48 Mal Blut gespendet hat, insgesamt 24 Liter. Reents zollte ihm Respekt - gerade angesichts dessen, dass ein Mensch vier bis sechs Liter Blut hat. Hummel erklärte seine Motivation so: "Ich war 30 Jahre Berufsfahrer und habe viele Unfälle gesehen."

© SZ vom 20.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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