Unterschiedliche Bedürfnisse:Wohnungen für fast jeden Geldbeutel

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Die Gemeinde Eching plant in ihrem Neubaugebiet an der Böhmerwaldstraße einen bunten Mix. Ein Teil der Fläche wird über einen Bauträger vermarktet, es soll aber auch geförderten Wohnraum geben

Von Klaus Bachhuber, Eching

Einen Mix an Wohnungsangeboten will das Echinger Rathaus im geplanten Neubaugebiet zwischen Einkaufsmärkten und Bahnlinie an der Böhmerwaldstraße realisieren. Vom geförderten Wohnungsbau über genossenschaftliches Wohnen bis hin zum Verkauf am freien Markt über Bauträger - mit diversen Zwischenstufen sollen Angebote für unterschiedliche Bedürfnisse und fast jeden Geldbeutel dabei sein. Bei einer Informationsveranstaltung werden die einzelnen Optionen für potenzielle Käufer oder Mieter noch erläutert, wenn die Wohnungsvergabe dann konkret wird.

Über 100 Wohnungen ermöglicht der Bauleitplan in einem L-förmigen Riegel im Norden und Osten des Neubaugebiets, entlang der Bahnlinie und der Paul-Käsmaier-Straße. Der Grund für alle Wohnblöcke ist in Gemeindebesitz. Einstimmig hat sich der Gemeinderat nun auf die Aufteilung verständigt. Demnach wird die Gemeinde Eching auf rund 900 Quadratmeter Grundfläche an der Ostseite selbst Bauherr sein und im geförderten Wohnungsbau 15 bis 20 Wohnungen erstellen.

Im aktuellen Wohnungsbauprogramm des Landes kann die Gemeinde dafür Zuschüsse abrufen. Die Wohnungen werden dann einkommensabhängig vermietet. Im Unterschied zum früheren Modell des "sozialen Wohnungsbaus" beschränkt sich dieses Angebot dann aber nicht strikt auf den untersten Bereich der Einkommensskala, sondern es können alle Menschen berücksichtigt werden, die auf dem freien Markt wenig Chancen haben - und das sind in der Region nicht wenige. Nach altem Modell besitzt Eching 24 Sozialwohnungen, die alle im Nachbarblock an der Böhmerwaldstraße angesiedelt sind.

Ein etwa 2100 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem je nach Wohnungsgröße 30 bis 40 Einheiten Raum finden, soll an eine Genossenschaft vergeben werden. Im Idealfall möchte das Rathaus damit den Anstoß zur Gründung einer eigenen Genossenschaft Bauwilliger aus Eching geben, ansonsten aber geht die Parzelle an eine etablierte Baugenossenschaft. Über Anteile will sich die Gemeinde dann das Belegungsrecht für ein Drittel der Wohnungen sichern.

Das dritte Grundstück mit etwa 2400 Quadratmetern und Raum für annähernd 50 Wohnungen wird an den meistbietenden Bauträger verkauft, der dort dann Eigentumswohnungen für den freien Markt schaffen kann. Ein Drittel müssen allerdings nach den Kriterien des zukünftigen Einheimischenmodells der Gemeinde vergünstigt veräußert werden. Damit bietet das Rathaus erstmals für diesen Personenkreis außer Baugrundstücken auch Eigentumswohnungen an. Die Ertragsminderungen, die der private Investor durch die Verpflichtung auf das Einheimischenmodell schlucken muss, werden in den Verkaufspreis des Grundstücks eingerechnet.

Geförderte Mietwohnungen, Genossenschaftswohnungen mit und ohne Belegungsrecht durch das Rathaus, Eigentumswohnungen im Einheimischenmodell - wer da wie und wofür zum Zuge kommen kann, wird bei einer Informationsveranstaltung dargestellt werden. Allerdings fehlt als Grundlage dafür immer noch der Kriterienkatalog des Gemeinderats für das neue Einheimischenmodell.

Hier hat zuletzt eine Neufassung der EU-Kriterien die Ergebnisse der bisherigen Beratungen in Eching zerschossen. Weil das Neubaugebiet an der Böhmerwaldstraße aber bereits genehmigt ist und die Erschließungsmaßnahmen in Vorbereitung sind, muss möglichst rascht eine Entscheidung fallen.

© SZ vom 30.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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