Sanieren oder abreißen?:Ziemlich altes Gemäuer

Lesezeit: 1 min

Au lässt Bestandsuntersuchung für Hopfenhalle erstellen

Stehen lassen und sanieren oder das alte Glump einfach wegreißen? Die Auer Bürger sind gespalten, wenn es um die Zukunft ihrer alten Hopfenhalle geht. Weil es um ein historisches Gebäude in der Marktgemeinde geht, sollen nun zunächst eine Bestandsuntersuchung und eine Dokumentation her, bevor der Marktgemeinderat beschließt, was mit dem alten Gemäuer geschehen soll. Eine Münchner Ingenieurbüro wird im Januar mit der Analyse beginnen. Der Marktgemeinderat hat dies am Dienstag beschlossen und dafür eine Summe von 31 118 Euro zur Verfügung gestellt. Im Frühjahr soll dann das Ergebnis der Untersuchung feststehen.

"Eigentlich wollten wir die alte Hopfenhalle abreißen", sagte Bürgermeister Karl Ecker (FW). Doch das Gebäude habe für die Hopfensiegelgemeinde Au eben eine historische Bedeutung. Und in die einstige Lagerhalle könne man nicht so einfach irgendwas anderes reinstellen. Abriss und Entsorgung hätten etwa 250 000 Euro gekostet. Architekt Thomas Hammer, der für die Marktgemeinde Au das Ingenieurbüro ausgesucht hatte, gab zu, dass dies ein stattliches Honorar für seine Dienste verlange. Das Gutachten sei aber dafür sehr umfangreich. "Die Vorarbeit ist wichtig", betonte Ecker. Dann gebe es hinterher umso weniger Überraschungen. Im Übrigen hätte die Marktgemeinde die alte Hopfenhalle schon mal verkaufen wollen. Gerade mal einen Euro hätte sie dafür bekommen. Dann hätte man das Gebäude lieber weggeschoben und Parkplätze auf dem Gelände errichtet. Immerhin: Bei den steigenden Grundstückspreisen in der Hallertau ist der Grund, auf dem das Gebäude steht, mittlerweile sehr viel wert.

Klaus Stuhlreiter (GOL) möchte die Hopfenhalle am liebsten erhalten. Wenn es der bauliche Zustand aber nicht erlaube, "dann muss man den Dingen ins Auge schauen".

Hammer sagte, dass das Ingenieurbüro zwar eine Expertise erstelle, aber nur Empfehlungen abgebe. Konkrete Vorschläge gibt es aber keine. Der Architekt sagte aber, dass er "zwischen den Zeilen lesen" könne. Er werde schon die richtigen Schlüsse aus der Expertise ziehen. Falls das Gebäude tatsächlich erhaltenswert sei, könnte sich ein Architektenwettbewerb an die Untersuchungen anschließen. Aus dem könnte hervorgehen, ob in der Hopfenhalle etwa Wohnungen unterkommen könnten. Nur Andreas Baumann stimmte gegen diese Vorgehensweise.

© SZ vom 26.10.2017 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: