Ratsinformationssystem:In der digitalen Welt

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Im Hallbergmooser Gemeinderat soll zukünftig mit weniger Papier gearbeitet werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Gemeinderat in Hallbergmoos schafft Papierberge ab.

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Ein ganz neues Bild hat der Hallbergmooser Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung abgegeben, statt eines Papierstapels mit den Sitzungsunterlagen hatte jedes Mitglied des Gremiums einen Laptop vor sich. Denn Hallbergmoos steigt um in die digitale Welt. Viel zu tun hatte die Mitarbeiterin der EDV-Abteilung nicht, die parat stand, um bei Problemen zu helfen. Offenbar nutzen die Gemeinderäte die elektronischen Helfer schon länger. Nur Kleinigkeiten waren zu tun, etwa die eine oder andere Software zu installieren oder diverse Einstellungen der Geräte zu optimieren.

Eines aber hat sich selbst das reiche Hallbergmoos gespart: Es sind keine Laptops auf Kosten des Steuerzahlers für den Gemeinderat angeschafft worden. Vielmehr stand da ein buntes Sammelsurium diverser Geräte und Hersteller, die Gemeinderäte nutzen ihre eigenen Laptops. Wie auf Nachfrage der SZ im Rathaus zu erfahren war, erhalten sie aber immerhin eine monatliche Technikpauschale von 50 Euro für die Instandhaltung. Wie viel die Digitalisierung des Sitzungsdienstes kostet, dazu konnte der geschäftsführende Beamte und Pressesprecher, Herbert Kestler, allerdings noch nichts sagen. Bis jetzt gebe es dazu noch keine Auswertung. Allerdings hat man im Rathaus dafür ein neues Programm eingeführt, dort mussten sich auch die Rathausmitarbeiter erst einmal einarbeiten. Für die Gemeinderäte gab es eine Schulung in das Ratsinformationssystem.

Allerdings sind bisher ausschließlich Gemeinderäte und Rathausmitarbeiter die Nutznießer der Digitalisierung, für Bürger bleibt alles beim Alten, das heißt, sie können sich die Homepage der Gemeinde anschauen und dort immerhin Schadensmeldungen erstatten, wenn sie irgendetwas im Gemeindegebiet entdecken.

Online kann man dagegen auch weiterhin keine bürokratischen Aufgaben erledigen und keine öffentlichen Sitzungsunterlagen einsehen. "Das wird erst bei einer Einführung des Bürgerinformationssystems sein. Wann das ist, kann heute noch nicht gesagt werden", sagte Herbert Kestler.

© SZ vom 10.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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