Pro und Contra:Die Fußballer haben das Wort

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Eltern von Nachwuchskickern und die Aktiven selbst entscheiden beim FC Moosburg, ob auf dessen Gelände ein Mobilfunkmast errichtet werden soll oder nicht. Bei Widerstand verzichtet der Verein auf das Projekt

Von Alexander Kappen, Moosburg

Der Mobilfunkmast, der möglicherweise auf dem Gelände des FC Moosburg in der Bonau gebaut werden soll, ist in der Stadt derzeit ein großes Thema - obwohl noch keinesfalls feststeht, dass er tatsächlich dort errichtet wird. Der FCM versucht nun, ein wenig Brisanz aus der Diskussion herausnehmen. Der Verein habe noch gar nicht entschieden, ob er selbst den Sendemast, der als Ersatz für den existierenden auf dem Hörhammer-Gelände geplant ist, auf seinem Sportplatz überhaupt zulassen wolle, sagt der Vereinsvorsitzende Robert Heilmaier.

Man habe lediglich ein Angebot der Firma Telefonica erhalten und bei der Stadt angefragt, ob es vertraglich prinzipiell möglich sei, die Funkantenne dort aufzustellen. Der FCM hat das Gelände von der Kommune gepachtet und braucht deren Zustimmung, wenn er es an den Mobilfunkanbieter unterverpachtet. Der Stadtrat befasst sich am Montag damit. Selbst wenn er grünes Licht gebe, heiße das noch nicht, dass der FCM den Mast bauen lasse, so der Vorsitzende. "Wir haben von der Firma das Angebot erhalten und das intern beredet, weil das unter dem Aspekt Gesundheit und so weiter ja ein schwieriges Thema ist", sagt Heilmaier. "Wir haben ganz klar beschlossen, den Masten nur zuzulassen, wenn es im Verein keine Widerstände gibt. Sobald Eltern von Spielerinnen und Spielern oder Aktive sich gegen das Projekt wenden, werden wir es fallen lassen. Das ist uns zu heiß", sagt der Vorsitzende. Bisher hätten noch keine Eltern negativ reagiert. Damit tritt der Verein den Vorwürfen des Lokalpolitikers Franz Josef Bachhuber (Piraten) entgegen, der dem FCM auf Facebook vorwarf, auf Kosten der Gesundheit von Sportlern, Kindern und Jugendlichen Profit machen zu wollen. "Natürlich könnten wir das Geld gut brauchen, dafür müssen wir sonst sehr viele Wurstsemmeln schmieren", sagt Heilmaier, "aber wenn es im Verein Widerstand gibt, lassen wir die Finger davon". Bei der Hauptversammlung am Freitagabend wurden die Mitglieder befragt.

Abgesehen davon verweist der FCM-Vorsitzende darauf, dass der Mast am Hörhammer-Gelände mitten im Wohngebiet liege und der neue "im hinteren Eck der Sportanlage geplant ist", wo die nächsten Wohnhäuser viel weiter entfernt seien.

© SZ vom 11.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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