Präsentation im Gemeinderat:Kranzberger Zahlenspiele

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Ingenieurbüro ermittelt Kosten für einen Schulneubau. Die Berechnung soll als Grundlage für weitere Diskussionen dienen

Von Petra Schnirch, Kranzberg

Hat die Kranzberger Grundschule an ihrem jetzigen Standort an der Hohenbachernstraße eine Zukunft? Diese Frage bewegt die Gemeinderäte immer wieder - und führt zu emotionalen Debatten. Als Grundlage für weitere Diskussionen hat die Gemeindeverwaltung nun die ungefähren Kosten für einen Neubau ermitteln lassen - mit und ohne Ganztagsangebote. Helmut Grepmair vom Ingenieurbüro Stein und Partner stellte die Zahlen in der Sitzung am Dienstag vor. Die Spanne liege zwischen 5,1 und 9,4 Millionen Euro, sagte er. Nach den Erfahrungswerten seines Büros käme man auf etwa 7,3 Millionen Euro. Um zusätzliche Räume für die Ganztagsbetreuung zu schaffen, benötigte man zusätzlich etwa 1,5 Millionen Euro.

Grepmair wies aber auch darauf hin, dass die staatliche Förderung für die Sanierung der Schule 25 Jahre gebunden sei - sollte ein Neubau früher angegangen werden, müsste das Geld zurückgezahlt werden. Um die Schule in Kranzberg war bereits um die Jahrtausendwende jahrelang erbittert gestritten worden. Bei einem Bürgerentscheid 2003 sprach sich schließlich eine Mehrheit für die Sanierung der bestehenden Schule und gegen einen Neubau aus. Anschließend wurde das Gebäude umgebaut.

Derzeit besuchen etwa 150 Kinder die Grundschule. Bei je zwei Klassen pro Jahrgangsstufe sieht Grepmair einen Platzbedarf von etwa 1130 Quadratmeter für maximal 224 Kinder. Das bestehende Gebäude umfasst etwa 1100 Quadratmeter. "Das liegt nahe beinander", sagte der Ingenieur. Wünsche man allerdings zusätzliche - nicht förderfähige - Räume nach dem Münchner Lernhauskonzept, benötige man weitere 420 Quadratmeter, beispielsweise für einen multifunktionalen Mehrzweckbereich, einen Teamraum für Lehrer und einen Gruppenraum Inklusion. Für eine Ganztagsbetreuung veranschlagt das Ingenieurbüro außerdem 320 Quadratmeter für Küche, Speiseraum und einen Freizeitbereich. In der bestehenden Schule sind für die Mittagsbetreuung zwei Zimmer mit insgesamt 120 Quadratmeter vorhanden. Für einen Neubau wäre laut Grepmair ein 4500 Quadratmeter großes Grundstück erforderlich, inklusive Ganztagsbetreuung bestünde ein Platzbedarf von 5500 Quadratmetern.

Diskussion gab es im Gemeinderat keine. Geschäftsleiter Klaus Burgstaller betonte, dass es sich um eine "reine Grundlagenermittlung" handele, ohne Pro oder Contra Neubau Stellung zu beziehen. Die Zahlen sollen fortgeschrieben werden. In der Sitzung am 31. Juli geht es um ein weiteres heißes Eisen - um die Kostenermittlung zur Sanierung der Turnhalle neben der Schule.

© SZ vom 12.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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