Positives Jahresergebnis ist wahrscheinlich:Wasserwerk in der Gewinnzone

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Moosburger Ausschuss nimmt Haushalts-Zwischenbericht wohlwollend zur Kenntnis

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es sieht in diesem Jahr nicht schlecht aus. "Wir bewegen uns in einem richtig guten Rahmen", sagte die kaufmännische Wasserwerksleiterin Lisa-Marie Simmert am Donnerstagabend bei der Vorstellung des Zwischenberichts im Werkausschuss des Stadtrats. "Es wird davon ausgegangen, dass für das Wirtschaftsjahr 2017 ein positives Ergebnis erzielt wird", außergewöhnliche Belastungen, die das Jahresergebnis noch beeinflussen können, seien derzeit nicht bekannt, heißt es in der Schlussbemerkung des von Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) gezeichneten Berichts. Offene Fragen gibt es aber noch wegen einer Gebührendüberdeckung aus der Vergangenheit.

Zum Stichtag 20. Juni waren von den für das gesamte Jahr 2017 angesetzten Einnahmen in Höhe von rund 1,58 Millionen Euro etwa 0,57 Millionen eingegangen. Die Endabrechnung der Verbrauchsgebühren für das Jahr 2016, die Anfang 2017 erstellt wurde, fiel laut Bericht diesmal "sehr gering aus". Grund war die rückwirkende Gebührensenkung von 1,64 Euro je Kubikmeter auf 1,36 zum 1. Januar 2016. Da die Vorauszahlungen für 2016 zunächst mit 1,64 Euro angesetzt waren und dann mit einem Preis von nur 1,36 Euro endgültig abgerechnet wurde, floss Anfang 2017 weniger in die Kasse.

Von den knapp 1,89 Millionen Euro, die für das laufende Jahr an Ausgaben eingeplant sind, wurden bislang nur knapp 300 000 Euro ausgegeben. Lediglich bei den Aufwendungen für einen Sachverständigen wurde der Ansatz bereits um etwa 3300 Euro überschritten. Grund ist, dass eine neuerliche Gebührenkalkulation vorgenommen werden musste.

Gerd Beubl (SPD) berichtete, dass das Ergebnis für 2016 schon vorliege und einen Überschuss von 352 000 Euro im Erfolgsplan ausweise. "Das ist respektabel", stellte er fest - und warf dann den Gedanken in die Runde, dass "vielleicht auch die Gebühr von 1,36 Euro noch zu hoch ist". Auf wenig Verständnis stieß er damit bei seinem Fraktionskollegen Martin Pschorr. Man müsse "auch Geld vorhalten für kommende Maßnahmen des Wasserwerks, alles andere wäre nicht seriös", sagte er: "Man kann nicht einen Haushalt für das Wasserwerk aufstellen, bei dem am Ende immer exakt Null rauskommt."

Klärungsbedarf sieht Pschorr aber bezüglich einer Gebührenüberdeckung aus früheren Jahren in Höhe von 831 000 Euro, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Die Finanzen des Wasserwerks laufen über ein Konto der Stadt. Es sehe so aus, als sei das Geld "irgendwo im Haushalt der Stadt gelandet", sagte Beubl. Erwin Köhler (UMB) bat darum, die Kontobewegungen zu prüfen. Das Thema kam in Zusammenhang mit den Jahresrechnungen für 2014 und 2015 zur Sprache, für die Bernhard Popp seinen Prüfbericht vorstellte und "insgesamt uneingeschränkt den Bestätigungsvermerk" erteilte. 2014 sei mit einem Überschuss von 206 000 Euro alles bestens gewesen. 2015 stand dann ein Minus von 988 000 Euro zu Buche. Hier schlagen so genannten periodenfremde Ergebnisse aus früherer Zeit zu Buche: Besagte Überdeckung, die 2015 ebenso verrechnet wurde wie eine Rückzahlung von 315 000 Euro an Langenbach. Nun habe das Wasserwerk "ein negatives Eigenkapital", sagte der Prüfer, "aber das ist noch nicht dramatisch". Werksleiterin Simmert, lobte er, "hat die Sache im Griff".

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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