Positive Bilanz:Die Grünen sind mit sich zufrieden

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Helga Brandstetter und Johannes Becher sind ein eingespieltes Team und bilden auch im kommenden Jahr die Doppelspitze der Moosburger Grünen. (Foto: Marco Einfeldt)

Moosburger Umweltpartei bestätigt ihren Vorstand und hat in diesem Jahr sogar ein Mitglied dazu bekommen

Von Alexander Kappen, Moosburg

Das vor einem Jahr neu zusammengestellte Vorstandsteam der Moosburger Grünen um die Doppelspitze mit Helga Brandstetter und Johannes Becher ist mittlerweile gut eingespielt. Deshalb sahen die 13 anwesenden Wahlberechtigten bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend im Gasthof "Zur Lände" auch gar keine Veranlassung, an der Zusammenstellung des Vorstands irgendwas zu ändern. Brandstetter und Becher wurden einstimmig als Sprecher wiedergewählt, ebenso Kassenwartin Sylvia Ripper. Die drei Beisitzerposten bekleiden weiterhin Verena Kuch, Alexander Strobl und Moosburgs Dritter Bürgermeister Michael Stanglmaier.

Die beiden Vorsitzenden ergänzen sich gut, wie Johannes Becher sagte. Helga Brandstetter arbeite "unheimlich fleißig im Hintergrund, will aber nicht im Rampenlicht stehen". Und so sei es vornehmlich an ihm, den Ortsverband in der Öffentlichkeit zu vertreten. Dieser kann sich in diesem Jahr übrigens über einen fünfprozentigen Zuwachs freuen - von 20 auf 21 Mitglieder.

Dem Auftrag der Grünen - "zu schützen, was schützenswert ist" - sei man im abgelaufenen Jahr in vielfältiger Weise nachgekommen, bilanzierte Becher. Im Bereich Umwelt- und Naturschutz habe man sich etwa an der Tschernobyl-Mahnwache beteiligt. "Und im Stadtrat war der Klimaschutz auch einer unserer Schwerpunkte", so der Grünen-Sprecher. In Sachen Landschafts- und Bodenschutz habe man sich gegen den hohen Flächenverbrauch stark gemacht und bei den Protesten gegen die dritte Startbahn "gezeigt, dass Moosburg dagegen ist - das Thema betrifft ja auch Moosburg". Er hoffe nun, so Becher, dass Münchens OB Dieter Reiter "standhaft bleibt und vielleicht doch irgendwann einmal die Fakten zählen". Auch für das Miteinander in der Gesellschaft sei man eingetreten, "wir stehen für Respekt und Anstand", betonte der Ortsvorsitzende. So habe man "ein klares Statement" gegen rechte Parolen im Netz abgegeben, die auch von Leuten kamen, "die teilweise immer noch führende Ämter in anderen Parteien und Gruppierungen haben".

Im neuen Jahr wollen sich die Moosburger Grünen verstärkt den Themen Landwirtschaft und Abfallvermeidung widmen. Becher lobte die Thermobecher-Aktion von FW-Stadtrat Thomas Grundner, der mit seinem Bäckerbetrieb Wegwerfbechern den Kampf angesagt hat: "Ich würde mir wünschen, dass andere diesem Beispiel folgen." Zur Halbzeit der laufenden Amtszeit des Stadtrats wollen die Moosburger Grünen sich kommendes Jahr zu einer Klausur treffen und künftige Schwerpunkte erarbeiten.

Über das aktuelle Geschehen im Stadtrat berichtete Michael Stanglmaier. Er konnte nicht ganz nachvollziehen, weshalb der kürzlich verabschiedete Haushalt der Stadt von vielen schon wieder "als so rosig dargestellt wird - schaut man die Zahlen an, ist das gar nicht so rosig". Für 2017 plant man etwa mit 9,5 Millionen Euro Gewerbesteuern, "aber wenn sich die Weltwirtschaft mal verschlechtert und es weniger Gewerbesteuern von exportorientierten Unternehmen wie Jungheinrich gibt, dann haben wir ein Problem". Auch an der Festlegung auf das Freibadareal als Standort fürs neue Hallenbad übte Stanglmaier Kritik. Die in den Unterlagen zitierten Synergieeffekte seien nicht zu belegen. Er hätte sich gewünscht, "dass verschiedene Varianten untersucht werden, wir reden hier ja über Kosten von fünf bis acht Millionen".

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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