Neufahrnerin erlebt Erdbeben:Entwarnung aus Ecuador

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Anna Weber hat Glück gehabt. Die junge Mintrachingerin, die derzeit an einem entwicklungspolitischen Freiwilligen-Projekt in der Nähe von Quito teilnimmt, hat das Erdbeben in Ecuador heil überstanden. Das berichtet sie jetzt in einem Schreiben an die Freisinger SZ. Am fraglichen Tag sei sie gerade von einer Taufe zurückgekommen und habe mit anderen im Erdgeschoss ihres Wohnhauses zusammen gesessen, als die Erde zu beben anfing. Zunächst seien alle trotzdem sitzen geblieben. "Hier gibt es öfter leichte Beben, mehr wie ein Vibrieren, die nach wenigen Sekunden wieder vorbei sind.", erzählt Anna Weber.

Diesmal sei es aber dann doch viel stärker gewesen, "und alles hat sich wie auf einem Boot hin und her bewegt". Schließlich rannten alle nach draußen und weg vom Haus. Gut zwei Minuten habe das Beben gedauert, "und noch Mal einige mehr, bis auch kein Fensterklirren mehr zu hören war". Später erfuhr die Mintrachingerin, dass es sich im Raum Quito um ein Beben der Stärke 6,5 gehandelt hatte. Damit war es viel schwächer als an der Küste gewesen, und es gab auch "so gut wie keine sichtbaren Schäden". Allerdings waren die Telefonverbindungen unterbrochen, "und wir haben die Nacht nicht viel geschlafen, weil es hieß, es könnte noch ein stärkeres Beben geben."

Der Schreck steckte ihr auch am nächsten Tag noch in den Gliedern: "Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn sich der Boden so lange relativ stark hin und her bewegt." "Einfach unglaublich" ist es für Anna Weber, wie das Land nach dem Erdbeben zusammen halte. Bereits am nächsten Tag seien von Quito aus Container mit Wasser und Lebensmitteln in die stark betroffenen Regionen an der Küste geschickt worden. In der Schule sei für die Opfer gesammelt und gebetet worden. "Die Menschen spenden, was sie haben und schreiben oft kurze Sätze und Aufmunterungen auf die Lebensmittel, die Mut und Hoffnung machen."

Anna Weber hatte im vergangenen Sommer am Oskar-Maria-Graf-Abitur gemacht und ist seit August in Ecuador. Im Sommer wird sie zurückkehren.

© SZ vom 17.05.2016 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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