Neufahrn:Traglufthalle wird ungenutzt wieder abgebaut

Weil die Flüchtlingszahlen sinken, hat die Regierung den Abbau der Halle angeordnet. Landrat Josef Hauner kritisiert die Entscheidung.

Von Klaus Bachhuber, Neufahrn

Kurzzeitig war Neufahrn im Jahr 2016 mal Standort einer Traglufthalle. Diese Behausung wurde vor einigen Monaten aufgebaut - und nun wird sie wieder abgebaut, ohne jemals genutzt worden zu sein. Für die Unterbringung von Asylbewerbern wird sie nach amtlicher Einschätzung nicht mehr benötigt. Im Freisinger Landratsamt ist man von dieser Entscheidung nicht begeistert.

Er halte das "nicht für die richtige Entscheidung", sagte Landrat Josef Hauner am Dienstag bei einem Pressetermin in Eching. Die Bezirksregierung habe das Landratsamt aber definitiv angewiesen, den Mietvertrag unverzüglich zu kündigen. Die Halle war auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszahlen im Landkreis als Notunterkunft installiert worden, weil in Neufahrn keine anderen Objekte in geeigneter Größe verfügbar waren. Bis dann aber die formalen und technischen Voraussetzungen zum Bezug der am Keltenweg aufgeblasenen Halle geschaffen waren, hatte sich die Belegungssituation landkreisweit so sehr entspannt, dass eine Notunterkunft derart nachrangiger Qualität nicht mehr gefragt war.

Hauner hatte nach eigenen Angaben dennoch intensiv dafür plädiert, den bis 2017 laufenden Mietvertrag auch zu nutzen, um im Extremfall erneut sprunghaft ansteigender Flüchtlingszahlen Kapazitäten zu haben, ohne wiederum Sporthallen belegen zu müssen. Dies habe die Regierung aber abgelehnt und den Ausstieg aus dem Mietvertrag inclusive sofortigen Abbau verfügt. Die finanziellen Folgen der Kündigung seien noch nicht verhandelt, sagte der Landrat, der den Abbau jetzt "in aller Ruhe abwickeln" will.

© SZ vom 10.08.2016 / kbh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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