Neufahrn:SPD will mehr Gewerbe

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Die niedrigen Steuereinnahmen seien "ein Witz"

Auch wenn die Nutzung vorhandener Gewerbeimmobilien - etwa das frühere Gelände von Avon und die ehemaligen Gebäude von Müller-Brot - momentan im Vordergrund stehen: Will die Gemeinde ihre Finanzen aufbessern, wird sie um eine maßvolle Ausweisung zusätzlicher Gewerbeflächen nicht herumkommen. Das machte SPD-Fraktionssprecherin Beate Frommhold-Buhl in der Jahreshauptversammlung der Neufahrner Sozialdemokraten deutlich. "Wir dümpeln bei fünf Millionen Euro Gewerbesteuereinnahmen herum, das ist ein Witz", stellte sie fest. Neufahrn befinde sich damit "nach wie vor am unteren Ende im Landkreis", so Frommhold-Buhl. Deshalb brauche man "dringend neue Flächen" an Stellen, die "möglichst wenig belasten." Dabei müsse man aber "Flächenfraß vermeiden".

Erfreut zeigte sich die Ortsvorsitzende darüber, dass es inzwischen in Neufahrn einen eigenen Wirtschaftsförderer gibt, wie ihn die Sozialdemokraten lange gefordert hätten. Allerdings müsse Felix Kretz noch mehr "in den Vordergrund treten" und sich präsentieren, findet Frommhold-Buhl. Bei Anlässen wie dem Richtfest von "Nova Neufahrn" zum Beispiel sei das nicht der Fall gewesen. Neben den großen Themen, zu denen auch der Wohnungsbau und die Kindertagesstätten gehören, hat die SPD auch den Christkindlmarkt im Blick. Schon in der Vergangenheit hatte die Fraktion eine Diskussion über die Aufstellung der Stände angestoßen. Die Verwaltung legte vier Alternativen vor, von denen eine beschlossen wurde. "Fürs erste waren wir damit zufrieden", sagte Beate Frommhold-Buhl, nun habe man aber einen Antrag für eine weitere Optimierung gestellt. Demnächst werde darüber im Gemeinderat beraten.

Als gute Idee hat sich ganz offensichtlich die Aktion "Wir müssen reden" erwiesen, mit der die SPD gezielt in Gemeindeviertel und Dörfer geht. An Infoständen suchen sie das Gespräch mit den Bürgern, im Vorfeld werden Fragebögen verteilt. "Das kommt sehr gut an", berichtete Gemeinderätin Ulla Schablitzki. Vieles, was man in den Gesprächen erfahre, fließe dann in die Gemeinderatsarbeit ein.

Bereits formuliert ist eines der Ziele des nächsten Kommunalwahlkampfes: "Am liebsten wäre mir eine Verdoppelung unserer Mandate", gestand Beate Frommhold-Buhl: "Dann hätten wir noch mehr Power und können die Arbeit besser verteilen". Momentan sind die Neufahrner Sozialdemokraten mit drei Gemeinderäten im Rathaus vertreten, und alle haben auch Referentenposten. Die Fraktionssprecherin ist zugleich Sozialreferentin, Ulla Schablitzki ist Jugendreferentin und Manuela Auinger Sportreferentin.

Die SPD Neufahrn hat aktuell 75 Mitglieder, darunter sieben Neumitglieder und viele, die schon seit Jahrzehnten dabei sind. Spitzenreiter derer, die nun ausgezeichnet wurden, war Michael von Müffling. Er ist seit 50 Jahren im Ortsverein. 1983 war er Bürgermeisterkandidat, und im Gemeinderat war er einst Neufahrns erster Umweltreferent.

© SZ vom 12.07.2017 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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