Neufahrn:Die Warteliste ist abgebaut

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Die Situation bei den Kindergärten hat sich durch eine zusätzliche Gruppe in der Einrichtung der Diakonie entspannt. Betreuungskräfte werden aber dringend gesucht, die Gemeinde will darum Personalwohnungen bauen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Die schwierige Situation bei den Kindergärten hat sich offenbar entspannt: In der Diakonie-Einrichtung am Keltenweg gebe es inzwischen eine zusätzliche Gruppe, die man hoffentlich trotz eines anstehenden personellen Wechsels halten könne, berichtete Wilfried Gast von der Rathausverwaltung nach der gestrigen Besprechung aller Kita-Träger. Damit wäre die Warteliste mit zuletzt noch 20 Namen erst einmal abgebaut. Im Frühsommer waren rund 60 Namen auf der Liste gestanden, was für einige Aufregung bei Eltern gesorgt hatte.

Nach wie vor scheitert die Eröffnung von noch mehr zusätzlichen Gruppen am fehlenden Personal. Der Markt ist nahezu leer gefegt, die Träger aller Einrichtungen tun sich schwer, zusätzliche Erzieherinnen und Kinderpfleger zu finden. Zumindest mit einer Arbeitsmarktzulage für ihre Mitarbeiter kann demnächst wohl die katholische Pfarrei locken. Die örtliche Kirchenverwaltung habe sich im Ordinariat "vehement dafür eingesetzt", berichtete Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), und mit einem Augenzwinkern merkte er an: "Durch permanente Lästigkeit" habe sie ihr Ziel wohl auch erreicht."

Ein Pluspunkt bei der Personalsuche, so die Hoffnung der Gemeinde, können Personalwohnungen sein. Mit dem neuen Kindergarten "Am Sportplatz" und mit der neuen Kinderkrippe am Keltenweg sollen deshalb bis 2019 solche Wohnungen gebaut werden. Am Keltenweg sollen es nun sogar zehn - und damit doppelt so viele wie ursprünglich geplant - werden. Hintergrund sind zusätzliche Fördermöglichkeiten, die sich inzwischen aufgetan haben, wie Kämmerer Johann Halbinger berichtet. Theoretisch angeboten hätte sich deshalb auch eine Verdoppelung der bislang vier geplanten Personalwohnungen "Am Sportplatz". Allerdings hätte ein weiteres Geschoss zu Problemen mit den Abstandsflächen geführt. Man hätte noch einmal komplett umplanen müssen, was wiederum eine Verzögerung des Projekts zur Folge gehabt hätte.

Am Keltenweg gibt es dagegen baurechtlich kein Problem mit der Aufstockung des bisher geplanten Baukörpers. Trotzdem fiel die Entscheidung zugunsten eines zweiten Obergeschosses mit 12:11 denkbar knapp aus. Zu den Skeptikern gehörte etwa Kindergartenreferent Josef Eschlwech (Freie Wähler). Die Gemeinde gehe trotz der Fördermöglichkeiten erst einmal in Vorleistung, gab er zu bedenken. "Und wir wissen nicht, wann die Zuschüsse fließen." Außerdem fand er den Baukörper in der jetzt vorgesehenen Höhe "erdrückend". Norbert Manhart (Grüne) dagegen erinnerte an den eklatanten Wohnungsmangel in der Gemeinde: "Egal, wie viele Wohnungen wir bauen - wir haben immer einen Mangel, und die gehen weg wie warme Semmeln." Die Förderung dafür dürfe man sich "nicht durch die Lappen gehen lassen", fand auch Beate Frommhold-Buhl (SPD), und Christa Kürzinser (CSU) verstand ebenfalls nicht, "wie man da Zweifel haben kann". Ingrid Funke (FDP) sah allerdings die Gefahr, "dass wir uns darauf stürzen, wenn wir nur Förderung hören". Bei den anstehenden Haushaltsberatungen werde das Thema den Gemeinderat wieder einholen, ist Gerhard Michels (CSU) überzeugt.

Bereits vor den Sommerferien hatte der Gemeinderat beschlossen, die Container des Diakonie-Kindergartens am Keltenweg für 100 000 Euro zu erweitern, um im Falle erfolgreicher Personalsuche Platz für weitere Gruppen anbieten zu können. Gast rechnet derzeit damit, dass die Container im November geliefert werden.

© SZ vom 26.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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