Neue Spitze:Vor großen Aufgaben

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Der Vorstand der Moosburger SPD: Herbert Bengler (2. Kreisvorsitzender), Victor Weizenegger (Bezirkstagskandidat), Schriftführer Ulrich Risse, Vorsitzender Mathias Kern, 2. Vorsitzender Jobst Mette, Kassier Erdogan Aydeniz sowie 2. Vorsitzende Anita Gegenfurtner (von links). (Foto: Marco Einfeldt)

Moosburger SPD wählt Mathias Kern zum Vorsitzenden

Von Alexander Kappen, Moosburg

Um zu verdeutlichen, dass es sich lohnt, für eine bessere Zukunft zu kämpfen, bemühten sie die Vergangenheit. Versammlungsleiter Anton Neumaier verwies auf die große Tradition des 1909 gegründeten Moosburger SPD-Ortsvereins. "Zu Zeiten von Oskar Hertel waren wir im Stadtrat noch die Mehrern, da haben alle anderen zusammen stimmen können, und es hat trotzdem nicht gelangt", so Neumaier. Die Mehrheit haben die Moosburger Genossen schon lange nicht mehr, und auch sonst gab es im Ortsverein in den vergangenen Jahren einige Probleme. Aber diese Zeiten wollen sie hinter sich lassen - mit dem 36-jährigen Mathias Kern an der Spitze, der auf der Jahreshauptversammlung am Donnerstag im Gasthof "Zur Lände" einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde.

Kern stammt aus Attenkirchen. Seine Wahl wurde dadurch möglich, dass sein Heimatort durch eine Neustrukturierung genauso wie Haag, Wolfersdorf und Zolling seit 1. April zum Moosburger Ortsverein gehört. Diesem sind wie bisher auch die Gemeinden Wang, Mauern, Gammelsdorf und Hörgertshausen zugeordnet. Der neue, größere Ortsverein zählt nun 74 Vollmitglieder und zwei Jusos.

Zuletzt hat Eleanore Altmann die Moosburger SPD 22 Monate lang kommissarisch geführt, nachdem Martin Pschorr nach internen Problemen als Vorsitzender zurückgetreten war. "Durch den Zusammenschluss können wir uns nun neu aufstellen", sagte Altmann, die von einem "ganz wichtigen Abend" sprach. In langen Vorgesprächen habe man nach einem neuen Vorstand gesucht und sich dabei die nötige Zeit gelassen. Die eigentlich im vergangenen Herbst geplante Jahreshauptversammlung wurde verschoben, "dafür haben wir jetzt ein Resultat, mit dem wir zuversichtlich nach vorne schauen können". Neumaier sieht die Neugliederung als Win-win-Situation: "Für uns in Moosburg ist das in unserer Situation ein Vorteil, aber auch für die anderen ist es sicher kein Nachteil." Der Stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Herbert Bengler sprach von einer "großen Aufgabe", vor der der neue Vorstand durch das größere Zuständigkeitsgebiet nun stehe: "Das geht nicht ohne solidarisches Miteinander."

Dass die Moosburger Genossen wieder alle an einem Strang ziehen wollen, zeigt die Zusammensetzung des Vorstands. Altmann bleibt diesem als Beisitzerin erhalten. Auch Pschorr und andere ehemalige Vorstandsmitglieder kehren als Funktionsträger zurück. Ganz neu im Führungsteam sind Anita Gegenfurtner, Jahrgang 1950, und der 66-jährige Jobst Mette als stellvertretende Vorsitzende. Ulrich Risse, 60, übernimmt das Amt des Schriftführers von Josefine Schreck, die wie der bisherige Zweite Vorsitzende Ernst Troffer aus dem Vorstand ausscheidet. Kassier bleibt Erdogan Aydeniz. Als Beisitzer fungieren Altmann, Pschorr, Gerd Beubl, Rudolf Haberkorn, Margaretha Kappen, Christoph Marschoun, Silvia Ober sowie die neuen SPD-Mitglieder Jakob Pokorny und Volker Winter. Revisoren sind Markus Niedermeier und Reinhard Kappen.

Kern, der als Verwaltungsbeamter in München arbeitet, zieht seine Motivation für das Engagement im Moosburger Ortsverein auch aus der Vergangenheit. Er zählte die Namen von Genossen auf, die "damals nach der Machtergreifung der Nazis bis zum Ende SPD-Mitglieder geblieben sind - diese Tradition muss man aufrecht erhalten". Auch wolle er helfen, die negative Entwicklung mit nur drei Stadträten und lediglich zwölf Listenkandidaten bei der Wahl 2014 zu stoppen. Und Eleanore Altmann meinte: "2020 wäre es natürlich schön, wenn die SPD in Moosburg mal wieder einen Bürgermeisterkandidaten hätte".

© SZ vom 21.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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