Moosburg und der neue "Plan":Die Parkplatz-Frage

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Bei Stammtisch der Freien Wähler zum "Plan" gibt es viel Kritik

Beim Bürgerstammtisch der Freien Wähler, bei dem es um die Wettbewerbsentwürfe zur Umgestaltung des "Plan" ging, ist nicht mit Kritik gespart worden. Einmal mehr standen dabei auch die Parkplätze im Mittelpunkt. So erneuerte Vizebürgermeister Josef Dollinger seine Forderung, den Plan sowie den angrenzenden Stadtplatz gänzlich von Autos frei zu halten und eine Tiefgarage zu bauen, wie es in einer Mitteilung der FW heißt.

Dollinger, der auf alle 19 eingereichten Entwürfe des Wettbewerbs einging, sah sich von diesen bestätigt. Autos hätten künftig nichts mehr auf dem Plan zu suchen. Jeder der 19 Wettbewerbsteilnehmer winde und plage sich, um die geforderten 15 bis 25 Stellplätze irgendwo möglichst unauffällig "zu verstecken". Leider sei das keinem Entwurf gelungen. Deshalb sprach Dollinger sich abermals dafür aus, die Parkplätze unter Einbeziehung des Siegerentwurfs in einer Tiefgarage unterzubringen. Von einem Zuhörer wurde er sogar aufgefordert, "einen solchen Weg notfalls mit einem Bürgerbegehren durchzusetzen", heißt es in der Mitteilung der FW.

Gerade die ältere Generation sei auf zentrale Parkflächen angewiesen und könne ihren Einkauf in der Innenstadt oder den Kirchenbesuch nicht vom Viehmarktparkplatz aus erledigen, sagte ein Diskussionsteilnehmer. Zudem wurde Kritik daran laut, dass gegen die Reduzierung auf nur mehr 15 Parkplätze, wie im Siegerentwurf vorgesehen, zu wenig Einwände von den Geschäftsleuten, der Kirche oder vom Seniorenbeirat kämen. FW-Stadtrat Thomas Grundner, der eine Bäckerei am Stadtplatz betreibt, berichtete, dass er während der Festspielzeit im Jahr 2010 durch die achtwöchige Sperrung des Plans und den Wegfall der Parkplätze etwa ein Drittel weniger Umsatz gemacht habe. Er befürchtete, dass dies bei der vorliegenden Neugestaltung nicht nur für sein Geschäft zur Alltagssituation werden könnte.

Bei der Bewertung der Entwürfe legte Dollinger, der auch der Jury des Wettbewerbs angehörte, besonderen Wert auf einen "freien, uneingeschränkten, großzügigen Zugang zum Platz, der die Sichtachse von der Volkshochschule zum Kriegerdenkmal offen hält". Er griff auch die Anregung aus der Stadtbücherei auf, deren Haupteingang wieder auf den Plan zu verlegen und dort eventuell mit dem benachbarten Café eine Außenbestuhlung als "Leseecke" zu gestalten.

Wie Dollinger berichtete, war es ihm und den Moosburger Jury-Mitgliedern ein Anliegen, einen möglichst praktikablen Vorschlag auszuwählen, der auf wenig Kritik stößt. Dafür habe mancher Vorschlag mit architektonischen Anreizen geopfert werden müssen. Ein Zuhörer sagte deshalb, der Siegerentwurf bringe mit Blick auf die zu erwartenden Kosten außer einer Parkplatzreduzierung zu wenig Neues - dann könne man gleich alles beim Alten belassen. Wie hoch die Kosten für die Umsetzung der Entwürfe sind, weiß man übrigens nicht. Das sei nicht Aufgabe des Wettbewerbs gewesen, so Dollinger. Auch das stieß in der Diskussion auf Kritik.

© SZ vom 06.04.2017 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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