Moosburg:Gemeckert wird nur über das Wetter

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Zur Eröffnung am Freitag spielte das Wetter noch mit. Anfang der Woche sah es für die Betreiber der Fahrgeschäfte dann nicht mehr ganz so gut aus. (Foto: Marco Einfeldt)

Festwirt, Stadt und Polizei ziehen nach dem Frühlingsfest eine positive Bilanz. Das Zelt war in der Regel gut besucht, nur die Fahrgeschäfte hat es am Dienstag und Mittwoch "schon arg gebeutelt"

Von Alexander Kappen, Moosburg

Weiß-blauer Himmel und strahlender Sonnenschein, auf dem Moosburger Viehmarktplatz herrscht reger Betrieb. Alles bestens, genau so haben sich das die Verantwortlichen des Moosburger Frühlingsfests vorgestellt. Dumm nur, dass sich dieses Szenario erst am Donnerstag abspielte, als das Frühlingsfest vorbei war und Festwirt sowie Fieranten bereits mit dem Abbau beschäftigt waren. In den Tagen zuvor hatte das Wetter doch sehr zu wünschen übrig gelassen. Das große Wehklagen setzte dennoch nicht ein. Sowohl Festwirt Christian Krämmer als auch Martin Holzner, Leiter des städtischen Bauhofs und Platzmeister des Frühlingsfests, zogen am Donnerstag eine positive Bilanz.

Holzner sprach von einem "sehr schönen Frühlingsfest". Volksfestreferent Josef Mühlberger habe "attraktive Fahrgeschäfte ausgesucht", und auch beim Auf- und Abbau "hat alles super geklappt". Das Wichtigste sei jedoch, "dass alles friedlich gewesen ist, von einer Schlägerei hab ich zumindest nichts mitbekommen", sagte Holzner.

Auch die Moosburger Polizei zog "eine sehr positive Bilanz" und freute sich in ihrem Abschlussbericht über ein "sehr ruhiges und friedliches Frühlingsfest". Es sei lediglich eine Körperverletzung registriert worden - und die stand auch nur indirekt in Zusammenhang mit dem Volksfest: Vor einem Lokal an der Landshuter Straße, also in der Nähe des Festplatzes, geriet eine stark betrunkene, 26-jährige Frau aus dem Landkreis am Samstag mit einem 28-jährigen Moosburger in Streit und trat ihm in die Weichteile. Dazu kamen noch drei Trunkenheitsfahrten, die laut Polizeibericht wohl ebenfalls mit dem Frühlingsfest in Zusammenhang stehen. Zudem beschäftigten die Beamten ein paar falsche Fünfzig-Euro-Scheine, die am Samstag auf dem Festplatz in Umlauf gebracht worden sind.

Ansonsten gab es beim sechstägigen Frühlingsfest nichts zu meckern. Außer vielleicht über das Wetter, "aber für das kann ja keiner was", sagte Platzmeister Martin Holzner. Für die Schausteller sei das "sicher nicht optimal" gewesen, "aber wir haben aus dem schlechten Wetter das Beste gemacht". Am Freitag, dem Eröffnungstag, passte das Wetter, auch am Samstag war es tagsüber noch relativ gut, bevor es gegen 17.30 Uhr zu regnen begann. Das Bierzelt war an beiden Tage gut gefüllt. Auch am Sonntag, als es dann kalt wurde, "waren für dieses Wetter relativ viele Leute draußen am Platz und am Mittag auch im Zelt", so Holzner. Der Familiennachmittag am Montag sei trotz der bescheidenen Witterung ebenfalls noch verhältnismäßig gut besucht gewesen, "aber am Dienstag und Mittwoch hat es die Fahrgeschäfte natürlich schon arg gebeutelt".

Für Festwirt Christian Krämmer dagegen "gibt es gar nix zum Klagen oder Jammern", er sei sehr zufrieden. "Eigentlich war das ja ein Wetter, bei dem man von der Arbeit heim kommt, die Rollläden runter lässt und nicht mehr raus geht - aber bei den Moosburgern ist das wohl anders", meinte der Wirt. Auch er wenn in diesem Jahr wohl nicht unbedingt neue Rekorde aufgestellt hat, so war das Bierzelt doch gut besucht. Wenn man mal zehn Jahre hier sei "und dann einen Schnitt macht, dann wird es immer mal ein Jahr geben, das schlechter oder besser war, aber man muss das immer in einer Gesamtschau sehen", meinte der Wirt gelassen.

Für ihn war es "einfach ein schönes Fest". Er lobte die gute Stimmung im Zelt und die Feierlaune der Besucher: "Die Leute haben viel Spaß gehabt, man hat die Freude in ihren Gesichtern gesehen." Die Neuerungen, etwa die Rückenlehnen an den Bänken in den Boxen, sind offenbar gut angenommen worden und es gab im Zelt keinen Ärger. "Über das Essen hat sich auch niemand beschwert und das Programm im Zelt hat wohl auch gepasst", bilanzierte Krämmer: "Es hat einfach rundum alles gepasst - bis auf das Wetter." Aber das konnte dem Festwirt seine Laune auch nicht vermiesen, er nahm es mit Humor: "Wenn es schon keine gescheiten Winter mehr gibt, dann haben wir wenigstens einen richtigen April mit Aprilwetter - die Leuten wissen jetzt auf jeden Fall wieder, was mit Aprilwetter gemeint ist."

© SZ vom 29.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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