Im Moment ist noch alles neu für ihn. "Ich bin in der Einarbeitungsphase", sagt Florian Ernst. Am 1. Oktober hat der 42-Jährige die Leitung des Moosburger Bauamts übernommen. Jetzt lernt er gerade die Kollegen kennen, macht sich mit den kommenden Aufgaben und Projekten in der Stadt vertraut. "Das sind schon große Aufgaben", sagt er etwa mit Blick auf die Umsetzung des Moosburger Stadtentwicklungskonzepts, "aber ich freue mich darauf".
Ernst wuchs in Pfaffenhofen auf und studierte später an der Hochschule in München Architektur. Danach ging er in die freie Wirtschaft und arbeitete zunächst in einem Freisinger Büro, ehe er im Juni 2013 in den öffentlichen Dienst wechselte und die Leitung des Bauamts in Kirchseeon (Kreis Ebersberg) übernahm. Nun sucht der Wahlfreisinger in Moosburg, wo er aufgrund seines Architekturstudiums offiziell als Stadtbaumeister firmiert, eine neue Herausforderung. "Das ist ein größeres Amt als in Kirchseeon, eben der nächste Karriereschritt", sagt er.
Als Nachfolger des langjährigen Bauamtsleiters Reinhard Dick, der im Sommer in den Ruhestand gegangen ist, "trete ich in sehr große Fußstapfen", weiß Ernst. Allerdings sei er von Dick, "den ich sehr schätze", auch gut eingearbeitet worden: "Die Kommunikation mit ihm war sehr angenehm."
Womöglich hat Ernst in diesen Gesprächen auch erfahren, was den Reiz seines neuen Jobs in der Stadt ausmacht - außer der räumlichen Nähe zu seinem Wohnort Freising, die ihm jedes Jahr bei der Anfahrt zur Arbeit viele Stunden im Auto erspart. Als Stadtbaumeister in Moosburg habe er "eine sehr exponierte Stellung", weiß Ernst: "Man hält viele Fäden in der Hand und kann viel bewegen." Er ist sich sicher, "dass Moosburg hohes Potenzial hat".
Beim Versuch, dieses Potenzial auszuschöpfen, will Florian Ernst etwa "die Stadtgeschichte und traditionelle heimische Baukultur berücksichtigen und pflegen". Ein maßvolles und zielorientiertes städtebaulicher Wachstum mit Rücksicht auf Mensch und Natur liegt ihm ebenso am Herzen wie eine ressourcenschonende und energieeffiziente Planung und Bauweise. Der Stadtbaumeister will "adäquate Räumlichkeiten für Arbeit, Bildung, Kultur, Familie, Sport und Freizeit gestalten".
Zudem hat er sich vorgenommen, "die Stadtkern- und Ortsrandentwicklung feinsinnig und detailliert zu betrachten, innerörtliche Freiräume und städtische Baulücken sensibel zu schließen, den demografischen Wandel zu integrieren sowie barrierefreien Lebensraum zu intensivieren". Zu seinen Prämissen zählt außerdem, "auf, an und in Gebautem zu bauen, die Stärke des Baudenkmals zu erkennen und zu nutzen".
Neue Gebäude und Umbauten sollen seiner Meinung nach im Einklang mit bestehender Bausubstanz und gewachsener Struktur geschaffen werden.
Der neue erste Mann im Moosburger Bauamt hat also viel vor und eine klare Vision. Die von einer "charmanten Dreirosenstadt mit Ambiente, Charakter und Identität".