Mauern:Streit wegen Saalnutzung

Krojer und CSU geraten wegen Schlossgespräch aneinander

Das Verhältnis zwischen der Rathaus-CSU und dem FW-Bürgermeister Georg Krojer hat einen Kratzer bekommen. Grund hierfür ist das vom CSU-Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer kürzlich durchgeführte "Schlossgespräch" - für Krojer eine parteipolitische Veranstaltung der CSU, die im Schloss nichts zu suchen gehabt hätte.

Das ehemalige Mauerner Schloss ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Das historische Ambiente ermuntert zweifellos, über christliche Werte in der Politik zu diskutieren. Mit Alois Glück, dem Präsidenten des Zentralrats der Deutschen Katholiken, diskutierten Bürgermeister der Nachbargemeinden und CSU-Funktionäre.

Er selbst habe keine Einladung erhalten, sagte Krojer. Dafür aber hielt er als Hausherr eine Begrüßungsrede. Ursprünglich hatte der Rathauschef Bedenken wegen fehlender parteipolitischer Unabhängigkeit. Nach einem Mailverkehr mit Irlstorfer habe er die Veranstaltung "retten und nicht verhindern" wollen, sagte Krojer nun im Gemeinderat. Zuvor hatte ihn der CSU-Vorsitzende Thomas Stieglitz darauf angesprochen. Stieglitz kritisierte, dass Krojer seine Bedenken nicht zuvor im Gemeinderat erörtert habe. Der verteidigte sein Vorgehen mit der Sorge, auch andere politische Gruppierungen, etwa die NPD, könnten demnächst den Saal für eine Versammlung beanspruchen. "Das war also reiner Selbstschutz von mir."

Indem er, Krojer, die Begrüßung übernommen habe, sei es eine Veranstaltung der Gemeinde geworden. "Ich hab nix gegen die CSU - im Gegenteil." Dass andere Parteien ins Schloss drängen könnten, verneinte Johanna Winkler, Ex-CSU-Ortsvorsitzende und Jura-Studentin: "Es gibt keine Gleichheit im Unrecht." Ob die Überlassung des Saals an die CSU Unrecht gewesen wäre, erörterte Krojer nicht weiter. "Eines ist klar - es gibt in der Zukunft nur die Gemeinde als Veranstalter im Schloss."

© SZ vom 30.03.2015 / JE - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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