Martin Pschorr tritt nochmal an:Einer für den Übergang

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Leiten die Moosburger SPD (von links): Ernst Troffer, Josefine Schreck, Erdogan Aydeniz, Eleanore Altmann und Martin Pschorr. (Foto: Marco Einfeldt)

Der 68-Jährige ist wieder Vorsitzender der Moosburger SPD. Er ist bestrebt, den Ortsverein neu zu organisieren

Von Alexander Kappen, Moosburg

Dass Christoph Marschoun nicht als Vorsitzender der Moosburger SPD weitermachen will, war schon lange klar. Wer ihm nachfolgen soll, war dagegen lange unklar. Schließlich erklärte sich Eleanore Altmann, ein im Ortsverein bislang weitgehend unbeschriebenes Blatt, dazu bereit, als Vorsitzende zu kandidieren. Und dann kam in der Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend im Gasthof "Zur Länd" doch alles ganz anders. Martin Pschorr - seit 43 Jahren Stadtrat, einst Vizebürgermeister und bereits mehrmals Vorsitzender des Ortsvereins - warf noch einmal seinen Hut in den Ring und wurde von den Mitgliedern ein weiteres Mal an die Spitze der Moosburger Sozialdemokraten gewählt.

Der 68-Jährige kandidierte im Einvernehmen mit Altmann, die er vor der Versammlung über sein Vorhaben informiert hatte. Er setzte sich bei der Wahl mit 16:5 Stimmen gegen Altmann durch. Letztere wurde anschließend mit Ernst Troffer zur gleichberechtigten Zweiten Vorsitzenden gewählt. Während Troffer den Stellvertreterposten bislang schon bekleidet hatte, ersetzt Altmann nun Barbara Birnkammer, die sich wie Marschoun nicht mehr für ein Vorstandsamt bewarb. Beide fungieren künftig als Kassenprüfer. Schriftführerin bleibt wie bisher Josefine Schreck, als Kassier wurde Erdogan Aydeniz bestätigt. Den Vorstand komplettieren die Beisitzer Hermann Kolb sowie Margaretha und Reinhard Kappen.

Pschorr wusste bis kurz vor der Versammlung nicht, dass Altmann als Kandidatin für den Vorsitz bereitstand. "Die SPD-Mitglieder haben vom alten Vorstand nicht erfahren, was er vorhat", sagte der neue Vorsitzende am Freitag der SZ: "Normalerweise gibt man den Leuten vorher eine Liste mit den Wahlvorschlägen, dann kann man sich darauf einstellen." Als er dann über Umwege von Marschouns potenzieller Nachfolgerin erfuhr, entschloss sich Pschorr, seit 45 Jahren SPD-Mitglied und somit ein Urgestein der Moosburger Sozialdemokraten, noch einmal anzutreten. Altmann, die in Mauern wohnt, "hat die Moosburger Verhältnisse noch nicht so im Blick, aber das können wir in den kommenden Jahren ja gemeinsam erarbeiten", sagt der Ortsvorsitzende.

Der alte Vorstand, der nur noch mit der Nachfolgeregelung beschäftigt gewesen sei, "hat ja zuletzt überhaupt nichts mehr gemacht, vor allem in der Außenwirkung", kritisiert Pschorr. Er stimmte bei der Versammlung gegen die Entlastung des bisherigen Führungsteams, wobei das nichts - wie es sonst oft der Fall sei - mit finanziellen Dingen zu tun habe und obwohl er manche Mitglieder des alten Vorstands "von der Kritik auch ausnehmen muss, die haben sehr wohl was getan".

Pschorr ist sich bewusst, dass er nicht die Zukunftsperspektive darstellt. Er sieht sich als Übergangslösung, mit welcher der "Ortsverein erhalten und wieder aufgebaut werden soll". Über inhaltliche Dinge wird sich das neue Vorstandsteam von kommender Woche an unterhalten, aber einige grundsätzliche Zielsetzungen wurden bereits formuliert. Die Zahl der Beisitzer soll erhöht und alles auf eine breitet Basis gestellt werden. Mit regelmäßigen Veranstaltungen müsse man sich wieder ins Bewusstsein der Leute bringen "und zeigen, dass es die SPD in Moosburg noch gibt - wir sind in der öffentlichen Wahrnehmung zuletzt ja untergegangen", sagt Pschorr. Auch die Darstellung im Internet müsse man "mit Hilfe unserer Fachleute im Vorstand" verbessern und versuchen, alles auf den neuesten Stand zu bringen.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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