Machbarkeitsstudie des MVV:Schneller zur S-Bahn

Lesezeit: 2 min

Hallbergmoos will die Anbindung zum Bahnhof verbessern

Die Fraktionen im Hallbergmooser Gemeinderat haben eine Hausaufgabe für die Sommerferien bekommen: Sie sollen sich nach Worten von Geschäftsführer Herbert Kestler eine Meinung zur Machbarkeitsstudie zur Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Hallbergmoos bilden und diese dann in einer der nächsten Sitzungen des Gemeinderats "dezidiert kund tun".

Die Untersuchung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds kam in der jüngsten Sitzung des Gremiums zur Sprache. Was jetzt schon feststeht: Einen zweiten S-Bahnhof wird es in absehbarer Zeit in Hallbergmoos nicht geben. Eine außerhalb der Gemeinde liegende Anbindung an das Schienennetz ist zwar besser als gar keine. Dennoch liegt der S-Bahnhof für den Geschmack vieler Hallbergmooser und Pendler zu weit vom Ortskern und dem Gewerbegebiet entfernt. Zu ersterem beträgt die Entfernung etwa 2,5 Kilometer, zu letzterem 3,3 Kilometer. Das ist zu weit, um die Strecke zu Fuß zurückzulegen.

Und der Hallbergmooser Park & Ride Parkplatz ist ständig überfüllt. Ein zweiter S-Bahnhof im Norden der Gemeinde würde zwar an der Entfernung zur Ortsmitte nichts ändern, sehr wohl aber zum Gewerbegebiet Munich Airport Business Park. Diese würde sich mit einer Distanz von etwa 1,5 Kilometern geradezu halbieren. Bis so ein Bahnhof gebaut wird, fließt noch viel Wasser die Goldach hinab. Erst wenn eine Express-S-Bahn von München zum Flughafen fahren sollte, wäre dies eine Möglichkeit. Bis dahin verbietet das Bahnknoten-Konzept der Staatsregierung dessen Bau, weil ein zweiter Bahnhof die Fahrzeit zu diesem verlängern würde. Der MVV hat den Pendlerverkehr bis zum Jahr 2025 untersucht. Ausgehend von einem mittleren Potenzial von 7237 Personen würde der Großteil der Menschen (4436) am neuen Bahnhof aus- und einsteigen. Ein neuer Halt macht nach Angaben des MVV bei einem Aufkommen von 4000 Pendlern Sinn, ist aber nicht zwingend erforderlich.

Überlegungen gibt es auch zu einer Einrichtung eines Busbahnhofs Ost. Der aktuelle auf der Westseite bedingt etwa zwei bis drei Minuten längere Fahrzeiten zum S-Bahnhof. Er würde Zeitvorteile für die Linie 698 bringen. Für die Linie 691 wäre allerdings keine große Zeitersparnis in Sicht. Weil der Bus vom S-Bahnhof nach Neufahrn weiterfährt, wäre in jedem Fall ein Verbleiben auf dem westlichen Busbahnhof sinnvoller. Der MVV stellt in seiner Studie Varianten zur Stärkung des Busangebots vor. Untersucht hat er die Anbindung des bisher mäßig versorgten Ortsteils Goldach-Süd, dem Gewerbegebiet, nach Neufahrn und zum Flughafen. Der Einsatz eines zusätzlichen Fahrzeugs auf der Linie 698 wäre sinnvoll: Das jetzige könnte die bisherige Strecke bedienen, das Zusatzfahrzeug über Goldach-Süd und den Sportpark drehen. Diese Variante hängt allerdings vom Bau eines Busbahnhofs auf der Ostseite ab.

Über die Linie 691 könnte laut MVV-Studie das Neufahrner Gewerbegebiet Römerpark angeschlossen werden. Gleichzeitig würden die S-Bahnhöfe der beiden Gemeinden mit angeschlossen. Dazu finden laut Geschäftsführer Kestler Abstimmungsgespräche mit der Nachbargemeinde Neufahrn statt. Zur besseren Anbindung an der Flughafen könnte die Linie 699 reaktiviert werden.

© SZ vom 04.08.2015 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: