Landtagswahl:Florian Herrmann tritt wieder an

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Der CSU-Kreisvorsitzende wird erneut zum Direktkandidaten für die Landtagswahl 2018 nominiert

Von Katharina Aurich, Attenkirchen

Der Kreisverband der CSU steht geschlossen hinter Florian Herrmann, 116 von 118 Delegierten wählten ihn am Freitagabend erneut zum Direktkandidaten für die Landtagswahl 2018. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Außerdem sprachen 107 Delegierte Simon Schindlmayr ihr Vertrauen aus, der wieder als Kandidat des Wahlkreises für den Bezirkstag Oberbayern antritt. Auch er war der einzige Bewerber um das Mandat. In seiner emotionalen, rund 30-minütigen Rede warb Herrmann mit den Worten "schickt mich wieder ins Rennen" für sich. Dem Landkreis stünden politisch turbulente und spannende Zeiten bevor, die CSU habe nach der "Schicksalswahl" im September einen schwierigen Weg vor sich.

In seiner Bewerbungsrede konzentrierte sich der CSU-Kreisvorsitzende Herrmann weniger auf den Landkreis, als auf eine allgemeine Positionsbestimmung seiner Partei. Mit einer "konservativen Erneuerung" wolle die CSU wieder ihren Platz als Volkspartei zurückerobern, in dem sie sich deutlich gegen links und auch gegen die AfD abgrenze. Punkten könnten die Christlich-Sozialen bei der Inneren Sicherheit, so Herrmann, der in der laufenden Wahlperiode Vorsitzender des Ausschusses für Kommunale Fragen, Innere Sicherheit und Sport des Landtags ist. Bayern sei ein sicheres Land mit wenigen Straftaten und einer hohen Aufklärungsquote. Dabei solle es in Zukunft auch bleiben, indem die Polizei noch besser mit Ausrüstungen und weiteren Befugnissen ausgestattet werde.

Zur Illustration der unterschiedlichen Sicherheitslage in den Bundesländern hatte er idyllisch anmutenden Fotos vom G20 Gipfel in Elmau und von brennenden Barrikaden aus Hamburg während des Gipfels mitgebracht. Herrmann plädierte auch dafür, Verdächtige einzusperren und nicht nur zu beobachten. Einmal mehr sprach sich der Politiker für eine Begrenzung der Zuwanderung aus. "Wir empfangen keine Befehle aus Berlin, sondern wir gestalten die Bundespolitik mit", dies müsse auch die CDU begreifen, formulierte er. Die CSU setze für die Zukunft des "fünf Sterne Lands Bayern" nicht nur auf die innere Sicherheit, sondern wolle auch die Sorgen der "kleinen Leute" ins Zentrum rücken, da sie sich offensichtlich besonders von der Politik im Stich gelassen und abgehängt fühlten. Daher werde man sich in Zukunft verstärkt den Themen Rente, Pflege, Arbeitsplatzsicherheit und Mieten widmen, erläuterte der Politiker. Eine klare Position vertrete die CSU in Sachen Straßenausbaubeitragssatzung, an der die Partei im Gegensatz zu den Freien Wählern, die sie offensichtlich verwässern oder abschaffen wollten, festhalte, so Herrmann. Nachdem er seine Positionen, die sich auf die grundsätzliche Ausrichtung der CSU bezogen, jedoch konkrete Themen aus dem Landkreis wie die 3. Startbahn, Wohnungsknappheit oder Verkehrsplanung aussparten, dargelegt hatte, berichtete Simon Schindlmayr aus der Arbeit des Bezirkstages Oberbayern für soziale Belange.

Ein Erfolg sei die Versorgung von akut- Psychiatriepatienten, so dass es fast keine Zwangseinweisungen mehr gebe. Besser werden müsse die psychiatrische Versorgung allerdings noch im ländlichen Raum, damit die Patienten keine langen Wege zurücklegen müssten. Erfreuliches berichtete Schindlmayr vom Europäischen Künstlerhaus Schafhof, das ebenfalls der Bezirk unterhalte und das internationale Kunst zeige, die zum Denken anrege. Den weitaus größten Anteil seines Etats von jährlich 1,7 Milliarden Euro gebe der Bezirkstag für die Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung aus. Dabei wolle er auch in Zukunft mitwirken, so Schindlmayr.

© SZ vom 20.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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