Kranzberg schaltet sich ein:Pläne für Südumfahrung

Bürgermeister Hammerl rät zu gründlichem Vorgehen

Das Thema einer Südumfahrung für Allershausen ist wieder aktuell - schließlich ist das Projekt im Ausbauplan für die bayerischen Staatsstraßen erneut in die Dringlichkeitsstufe eins aufgerückt. Auch die Gemeinde Kranzberg schaltet sich in die Diskussion über die Trassenwahl im Osten von Allershausen ein - und es sieht nicht danach aus, als könnten die beiden Nachbarn bald einen Konsens finden.

Der Kranzberger Bürgermeister Hermann Hammerl (FWG) bezog am Dienstag im Gemeinderat kurz Stellung. Zwar wird das naturschutzfachliche Gutachten neu erarbeitet, weil die Unterlagen viele Jahre in der Schublade lagen. Die ersten Anträge für eine Umfahrung waren schon Anfang der Neunzigerjahre gestellt worden. Wenn sich an der Beurteilung der Situation nichts Grundlegendes ändert, dürfte das Staatliche Bauamt jedoch bei seiner Einschätzung bleiben, dass sich die von Kranzberg favorisierte Variante in Ampernähe wegen eines FFH-Gebiets nicht realisieren lässt.

Hammerl wiederum sieht für die weiter östlich gelegene Waldrandtrasse, die bisher als die wahrscheinlichste gilt, "keine Chance". Sie wäre länger, führe zum Teil über einen Baggersee und würde zudem den großen Acker eines Landwirts durchschneiden. Diese Variante wäre nur durch Enteignung machbar, so Hammerl. Ein solcher Schritt aber "ist nicht durchsetzbar, wenn eine Alternative möglich ist". Deshalb empfiehlt er den Planern im Staatlichen Bauamt, "wie beim Schach" mehrere Züge zu bedenken "und nicht nur den nächsten - und dann jammern, wenn ihre Ideen nicht angenommen werden". FFH-Gebiete seien kein generelles Sperrgebiet, das zeigten entsprechende Straßenplanungen im Norden von München.

© SZ vom 10.11.2016 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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