Kandidatur für Landtagswahl 2013:Freisinger OB wirft Ude "Erpressung" vor

Christian Ude bekommt Gegenwind von einem SPD-Parteifreund. Freisings Oberbürgermeister Dieter Thalhammer hält von den Bedingungen, die Münchens OB für eine Spitzenkandidatur bei der Landtagswahl gestellt hat, gar nichts - und spricht von "Erpressung".

Nicht alle in der bayerischen SPD sind erfreut über die Pläne von Münchens Oberbürgermeister Christian Ude, für das Amt des bayerischen Ministerpräsidenten zu kandidieren. Dieter Thalhammer, der Oberbürgermeister von Freising, ist "sehr enttäuscht" über die Bedingungen, die sein Münchner Amtskollege für eine Spitzenkandidatur formuliert hat.

Freisings OB Dieter Thalhammer sagt über Christian Ude: "Ich habe das Gefühl, dass er vom Münchner Umland nicht viel wissen will." (Foto: Marco Einfeldt)

Auch Ude müsse gewisse Festlegungen innerhalb der Partei respektieren und sollte nicht in einer "erpresserischen Art" Forderungen stellen, sagte Thalhammer - und warf dem Münchner OB ein "undemokratisches Verhalten vor". Ude hatte trotz eines gegenteiligen Parteitagsbeschlusses die Zustimmung zur dritten Start- und Landebahn zur Bedingung für seine SPD-Spitzenkandidatur gemacht.

Thalhammer betonte, der Flughafenausbau sei ein laufendes Verfahren. "Und ein derartiges Verfahren sollte man durch solche Aktionen nicht beeinträchtigen." Auch Udes zweite Bedingung, der Bau der zweiten Münchner S-Bahn-Stammstrecke, "müsste schon noch hinterfragt werden".

Thalhammer räumte ein, dass Ude für die Münchner Bürger viel geleistet habe. Es gebe in Bayern aber "auch noch andere Bürger, nicht nur Münchner". "Und ich habe das Gefühl, dass er vom Münchner Umland nicht viel wissen will", beklagte der Freisinger Rathauschef. Grundsätzlich aber sehe er Udes voraussichtliche Kandidatur positiv und werde sie auch unterstützen.

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