Es war ein eher ruhiges Jahr in Hallbergmoos, ein Jahr, in dem die reichste Gemeinde des Landkreises zwar im September den Wegzug eines ihres größten Gewerbesteuerzahlers, des IT-Herstellers Cisco Systems, verwinden musste, trotzdem aber kostspielige Projekte auf den Weg brachte. Für Bürgermeister Harald Reents (CSU) war das wichtigste davon das lang ersehnte Einheimischenmodell. Die Resonanz auf die 20 Baugrundstücke zu einem im Vergleich mit dem freien Markt günstigen Preis ist überwältigend: 250 Bewerber sind im Rathaus bereits registriert. Die Entscheidung, wer zu den glücklichen Hausbesitzern zählen wird, fällt im nächsten Jahr.
Zumindest für Anwohner und Naturliebhaber wichtig war auch die Eröffnung des Goldachparks im Oktober. Schon 1996 hatte sich der Initiator, Gemeinderat Wolfgang Reiland (Freie Wähler Einigkeit), Gedanken zum vernachlässigten Gelände der ehemaligen Fischzucht an der Goldach gemacht, 2008 gründete er den "Arbeitskreis Goldachpark". Es folgten zähe Jahre, in denen nicht nur Fördergeld beantragt, sondern auch Kritiker überzeugt werden mussten. Schließlich flossen rund 56 000 Euro aus dem europäischen Leader-Programm und vom Freistaat, der Rest der guten Million, die der Park gekostet hat, kam von der Gemeinde.
Heute hat Hallbergmoos einen 1,9 Hektar großen Park, in dem nicht nur Kinder Naturkunde-Unterricht erhalten, sondern auch Frösche, Eidechsen, Vögel und Fische Lebensräume finden.
Ruhe eingekehrt ist bei der Flüchtlingsunterkunft am Söldnermoos. Nach den Minderjährigen zogen Erwachsene ein, trotzdem klagten Nachbarn immer wieder über Ruhestörungen. Mittlerweile leben noch 140 Flüchtlinge in vier Unterkünften in Hallbergmoos, die 60 Minderjährigen in Birkeneck nicht eingerechnet. Die dezentrale Unterbringung, so Bürgermeister Reents, habe zur Integration beigetragen.
Und dann ist heuer noch ein lang gehegter Wunsch für Hallbergmooser Familien in Erfüllung gegangen: Im Januar hat ein Kinder- und Jugendarzt seine Praxis eröffnet.