Hallbergmoos:Hallbergmoos rüstet Kläranlage um

Die Gemeinde wird ihre Kläranlage auf "anaerobe Schlammstabilisierung" umstellen und zusätzlich dort die Aufenthaltsräume umbauen - für insgesamt 5,5 Millionen Euro. Gegenstimmen gab es in der jüngsten Gemeinderatssitzung keine. "Das ist eine stolze Investitionssumme", sagte Josef Niedermair (CSU), der als Stellvertretender Bürgermeister die Sitzung leitete. Bürgermeister Harald Reents ist in Urlaub. "Die Umstellung ist eine gute Sache für die Umwelt, eine saubere Sache", sagte Niedermair. Zwar soll dadurch die Gebühr für Abwasser um 25 Cent je Kubikmeter auf 1,95 Euro steigen, aber damit bewege sich Hallbergmoos im Vergleich zu anderen Kommunen "im vernünftigen Rahmen". Letztendlich werde die Gemeinde mit der eingeplanten Stromerzeugung und den Verzicht auf die teure Klärschlammverbrennung sogar sparen.

Bei der anaeroben Schlammstabilisierung" wird innerhalb von 20 Tagen der Klärschlamm unter Ausschluss von Sauerstoff einer kontrollierten Fermentation unterzogen, wobei die organischen Inhaltsstoffe in Wasser und Biogas umgewandelt werden. Das freiwerdende Faulgas (Biogas) - eine Mischung aus 50 bis 70 Prozent Methan, 30 bis 40 Prozent CO₂, 0 bis 1 Prozent Wasserdampf und Spurenstoffen - ist brennbar und kann energetisch genutzt werden.

Die Kläranlage Hallbergmoos ist nach dem Umbau für 20 000 Einwohner ausgelegt. Gut 10 000 hat Hallbergmoos derzeit, dazu kommen noch etwa 5000 Menschen, die in den Gewerbegebieten arbeiten. "Da ist dann noch Luft drin und wir haben Zukunftssicherheit", sagte Zweiter Bürgermeister Niedermair.

© SZ vom 09.07.2015 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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