Haag/Zolling:Es wird unheimlich im Bürgerhaus

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Ein Jahr haben die Kinder und Jugendlichen der Ballettschule Haag für die Aufführungen der "kleinen Hexe" am Wochenende geprobt. (Foto: Marco einfeldt)

80 junge Tänzerinnen der Ballettschule Haag führen am Wochenende "Die kleine Hexe" auf

Von Katharina Aurich, Haag/Zolling

"Wir tanzen Sturm und Wind", informiert die vierjährige Emma selbstbewusst, während sie ihren Stoffhasen im Arm hält. Während der Generalprobe zum Ballett "Die kleine Hexe" gehört der Zuschauerraum im Zollinger Bürgerhaus ganz den 80 vier- bis 18-jährigen Tänzerinnen der Ballettschule Haag, die jetzt am Wochenende gemeinsam mit dem Jugendblasorchester des Musikvereins Zolling zeigen, was sie seit einem Jahr geprobt haben. Gemeinsam bearbeiteten Ballettschulleiterin Birgit Hoffmann-Rothe und Dirigent Ricardo Döringer das bekannte Kinderbuch "Die kleine Hexe" von Ottfried Preussler zu einem Tanztheater für Kinder und Jugendliche in sechs Bildern.

Aufgeregt sind die Tänzerinnen, die in Gruppen als Hexen, Blumen, Marktleute oder eben als Sturm und Wind auf die Bühne springen, hüpfen und sich drehen. Nicht nur die Choreografie, sondern auch die Kostüme sind bezaubernd. "Das phantasievolle Hexenoutfit haben wir aus dem Fundus der Staatsoper bekommen", erzählt die 13-jährige Franziska. Zu richtigen Hexen und Zauberinnen geschminkt und frisiert haben sich die jungen Frauen selbst, fügt die 13-jährige Freya an. Richtig anstrengend sei das Tanzen erst in den letzten Tagen vor der Aufführung geworden, weil sie viel geübt haben, "aber es macht total Spaß", freuen sich Franziska und Freya, die bereits seit sechs Jahren tanzen. Der Teamgeist unter den Mädchen ist groß, innerhalb der einzelnen Gruppen helfen sie sich gegenseitig, während der Generalprobe kümmern sich die Großen um die Kleinen, nahmen sie auf den Arm, holten für die vier- und fünfjährigen Mädchen Getränke und sorgten für Ruhe in den Reihen.

Der ruhende Pool und die Frau mit Überblick ist Birgit Hoffman-Rothe. Sie gibt die Einsätze für die Tänzerinnen, das Licht und die Musik. Wenn etwas schief geht, korrigiert sie deutlich, aber freundlich und voller Humor. Die Ballettschulleiterin hat selbst lange Jahre getanzt, leitet seit vielen Jahren die Ballettschule in Eichstätt und hat dort schon einige Aufführungen mit ihren Schülern verwirklicht. Im Jugendorchester des Zollinger Musikvereins fand sie den passenden Partner und vor allem auch Kontakt zum Zollinger Bürgerhaus, das über die perfekte Technik für Musik - und Theateraufführungen verfügt. Die Musik zu den Tänzen der "Kleinen Hexe" kommt vom Band, Stücke von Hektor Berlioz, Camille Saint-Saens und Leo Delibes verwandeln die große Bühne mit der perfekten Akustik und tollen Lichteffekten in ein wahres Hexenhaus, einen unheimlichen Wald und den Tanzplatz der Zauberinnen.

Jede Tänzerin, auch die Fünfjährigen, habe ihre Aufgaben, je nach ihrem Können. "Jedes Kind erlebt, dass es eine wichtige Rolle hat und übernimmt Verantwortung", sagt Hoffmann-Rothe. So wie die vierjährige Emma, die jetzt am Samstag und Sonntag auf der großen Bühne des Bürgerhauses in ihrem hellblauen, wehenden Seidenkleid Wind und Sturm tanzt.

Restkarten für die "Kleine Hexe" gibt es noch an der Abendkasse des Zollinger Bürgerhauses, die Aufführung beginnen jeweils um 17 Uhr.

© SZ vom 09.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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