Gutes Zeugnis:Gold für den Quittenschnaps

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Richard Balling vom Landwirtschaftsministerium, Reinhold und Richard Lindermeier, Josef Dill und Andreas Franzl (von links) bei der Preisverleihung. (Foto: Gabriele Brendel)

Reinhold und Richard Lindermeier aus Fürholzen werden für ihre Obstbrände ausgezeichnet

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Reinhold und Richard Lindermeier aus Fürholzen haben ihr "Zeugnis" schon bekommen, und es wimmelt da nur so von hervorragenden Noten: Bei der bayerischen Obstbrandprämierung gab es für sechs ihrer sieben eingereichten Brände Gold. Am besten hatte der Quittenbrand abgeschnitten - er wurde mit 95,7 von 100 möglichen Punkten bewertet. Auf 94 Punkte kam der Zwetschgenbrand. Fast genau so gut wurden der Vogelbeergeist, der Kriecherl- und der Holunderbrand benotet. Die Brände waren von den Prüfern analytischen und sensorischen Untersuchungen unterzogen werden. In der "Gesamtwertung" landeten die Lindermeier-Brüder auf Platz elf unter 159 Betrieben, die 690 Produkte eingereicht hatten. Damit sind die Fürholzener ganz knapp an einem Staatsehrenpreis vorbeigeschrammt.

Seit 2008 führen die Lindermeiers ihre Destillerie auf dem "Schusterhof" - hobbymäßig, aber mit riesigem Erfolg. Reinhold Lindermeier ist auch Edelbrand-Sommelier. Die Schnäpse aus Fürholzen wurden mehrfach ausgezeichnet. Auch diesmal werden sich die Brüder deshalb nicht lange ausruhen. Schon bald geht die Arbeit für die Obstbrenner wieder richtig los: ernten, waschen, entstielen, zerkleinern, einmaischen - die Produktion von Schnaps, Brand und Likör ist ein anstrengend.

Die Brennanlage steht in einer Art Laube. Um sie richtig zu bedienen, braucht es nicht nur technisches Wissen, sondern vor allem Fingerspitzengefühl: Beim Einmaischen müssen Enzyme dazugegeben werden, damit sich das Obst zersetzt, der Ph-Wert muss eingestellt und die Hefe dosiert werden. Nach gut sechswöchiger Gärzeit wird gebrannt. Da müssen Temperatur und Druck stimmen, und es darf nicht zu schnell gehen. Sonst hat man am Ende viel Alkohol und wenig Aroma in der Flasche.

Wie gut das Ergebnis ausfällt, hängt freilich auch von der Qualität des Obstes aus der Region und damit wiederum vom Wetter ab. Die eine oder andere Prognose ist schon möglich: Bei den Äpfeln zum Beispiel erwartet Reinhold Lindermeier in diesem Jahr eine "ganz gute" Ernste, Birnen werden dagegen womöglich eher "rar" sein. Neu ist, dass die Lindermeiers aus Fürholzen auch Hopfen der Sorte Mandarin verarbeiten - für den "Holledauer Hopfengeist".

© SZ vom 29.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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