Grundwasserspiegel erhöht:Instabiler Untergrund

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Bau von zwölf Sozialwohnungen in Moosburg wird teurer

Bürgermeisterin Anita Meinelt (CSU) bezeichnete es als eine "sehr unangenehme Sache". Aber es lässt sich offenbar nicht ändern. Weil sich der Grundwasserspiegel auf dem Grundstück erhöht hat und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden müssen, wird der Neubau von zwölf Sozialwohnungen an der Böhmerwaldstraße um 100 000 Euro teuerer als geplant. In seiner Sitzung am Montag genehmigte der Stadtrat einstimmig die Mehrkosten für Verbau- und Wasserhaltungsarbeiten.

Wie es in der Beschlussvorlage der Verwaltung heißt, hat der Bauhof zwei sogenannte Schürfgruben erstellt, um wegen des bevorstehenden Baubeginns den aktuellen Grundwasserstand auf dem Gelände zu ermitteln. Dabei stellte sich heraus, dass der Wasserspiegel im Vergleich mit dem ursprünglich zu Grunde gelegten Bodengutachten aus dem Jahr 2014 um 25 bis 30 Zentimeter gestiegen ist. Statt eines "Berliner Verbaus" auf zwei Seiten des Gebäudes benötige man nun einen "vierseitigen Spundwandkasten mit Schlossdichtung sowie Einleitung der gepumpten Wassermenge in Sickerschächte auf dem Grundstück". Der "Berliner Verbau" hätte gemäß dem vorliegenden Angebot rund 80 000 Euro gekostet, die Variante mit den vier Spundwänden kommt auf gut 180 000 Euro. Das Erdreich auf dem Grundstück "ist einfach so instabil, dass wir uns für die vierseitigen Spundwände entschieden haben", erklärte Adalbert Schwenzl, Leiter des Moosburger Hochbauamts, in der Sitzung am Montag. Einfach mit dem Gebäude um 25 bis 30 Zentimenter aus dem Grund herausgehen, könne man nicht, "weil wir bei der Höhe schon alles ausgereizt haben". Und wenn man alternativ das obere Geschoss weglasse, "verlieren wir vier Wohnungen".

Martin Pschorr (SPD) erkundigte sich, ob es wegen der Mehrkosten einen höheren Zuschuss gebe. Den bekomme man nicht, "weil es eine Pauschalförderung ist", erklärte die Bürgermeisterin. Aber man versuche, eine höhere Summe bei der zinsgünstigen Kreditaufnahme bewilligt zu bekommen. "Wir haben schon bei verschiedenen Stellen angefragt, aber noch keine Antwort erhalten", sagte Meinelt.

© SZ vom 14.06.2018 / axka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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