Großes Interesse:Eching soll essbarer werden

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20 Interessierte kommen zum Auftaktabend des "urban gardening"-Projekts. Zum einen sollen Beeren und Nüsse im öffentlichen Raum geerntet werden, zum anderen wollen die Hobby-Gartler dort auch Neues anpflanzen

Von Klaus Bachhuber, Eching

Mitten in Eching, auf dem Bürgerplatz, zwischen Rathaus und ASZ, wächst ein Apfelbaum. Die Ernte des öffentlichen Baums ist öffentlich, jeder kann sich sein Äpfelchen pflücken. Aber wer weiß das? Oder dass es noch viele weitere Obstbäume und Fruchtsträucher zum freien Nutzen in der Gemeinde gibt? Und wer weiß überhaupt noch, welche Beeren und Strauchfrüchte essbar sind? Und dann: Könnte man diese Angebote für jedermann auch noch ausweiten, für ein grüneres und nachhaltigeres Eching?

Ein ganzes Bündel an Aufgaben, Ideen und Initiativen hat sich das neue Projekt "Urban Gardening" der Volkshochschule (Vhs) vorgenommen. 20 Interessierte kamen zur Auftaktveranstaltung am Montag, auch Bürgermeister Sebastian Thaler bekundete die Aufgeschlossenheit des Rathauses. "Es gibt ganz schön viel Leute, die sich dazu auch schon ganz schön viele Gedanken gemacht haben", bilanzierte Vhs-Leiterin Doris Fähr den Abend mit intensivem Gedankenaustausch. Die Idee des öffentlichen Gartelns ist in einem früheren Vhs-Semester unter dem Schwerpunkt der Nachhaltigkeit entstanden. Jetzt soll es konkret werden, was in diesem Herbst gerade auch einen scheuen Vorstoß der Gemeindegärtner im Bauhof flankiert, die mit Wildblumen das öffentliche Grün an einigen Stellen etwas bunter und damit auch ökologisch nachhaltiger gestalten wollen.

Das "Urban Gardening" soll zwei Stoßrichtungen bekommen: Die optische Aufhübschung des Straßenraums, aber auch die Verwertbarkeit der öffentlich wachsenden Früchte oder Kräuter. "Essbares Eching" ist ein Arbeitstitel, der Fähr bereits vorschwebt. Dazu wurde zum Auftakt aber auch der soziale Aspekt betont. Bekanntschaften zu knüpfen, Nachbarn zusammen zu bringen oder integrative Ansätze anzugehen, könnten auch Früchte der Gartenarbeit sein. Erster Schritt ist nun, die unterschiedlichen Gedankenansätze der Auftaktveranstaltung zu bündeln und zu strukturieren. Das wird in der Vhs erledigt, die sich mindestens bis zum ersten Einsatz von Schaufel und Gießkanne als Knotenpunkt des Projekts versteht. Zusammen mit dem Rathaus soll dazu nun erst einmal lokalisiert werden, wo es öffentlich verwertbare Nutzpflanzen gibt und wo öffentliche Grünflächen für die urbanen Gärtner freigeschlagen werden könnten. Auch soll eine Übersicht angelegt werden, welche örtlichen Früchte ess- oder veredelbar sind. "Dieses Wissen muss man unbedingt zusammentragen", betont Fähr. Noch im Herbst soll mit diesen Arbeitsgrundlagen ein zweites Treffen stattfinden. Neueinsteiger können jederzeit mitmachen und Kontakt zur Vhs aufnehmen unter Tel. 089/3191815 oder per Mail an office@vhs-eching.de. Das Pflanzen beginnt dann im Frühjahr. Und dann muss der Bauhof vielleicht nicht mehr Blumenwiesen mit Hinweisschildern markieren, damit sie von wucherndem Unkraut unterschieden werden...

© SZ vom 11.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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