Gemeinsam garteln:Ökologische Begegnungsstätte

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Auf einem 723 Quadratmeter großen städtischen Grundstück direkt neben dem Moosburger Bahnhof entsteht der Gemeinschaftsgarten "Onkel Anton". Auch Baumpatenschaften sind möglich

Von Alexander Kappen, Moosburg

Es ist gewissermaßen der eine Baustein, der noch gefehlt hat. Die Leitziele des Moosburger Tante-Emma-Vereins seien "sozial, ökologisch und weltoffen", sagt Vorsitzender Johannes Becher. Nach dem der Gebrauchtwaren-Laden "Tante Emma" an der Bahnhofstraße bereits hervorragend läuft und auch als soziale Begegnungsstätte fungiert, "bekommen wir jetzt auch eine ökologische Begegnungsstätte". Auf einem 723 Quadratmeter großen städtischen Grundstück direkt neben dem Bahnhof richtet eine Untergruppe des Vereins nun den Gemeinschaftsgarten "Onkel Anton" ein. In einem Pressegespräch haben die Verantwortlichen das neue Projekt jetzt vorgestellt.

Finanziert wird der Gemeinschaftsgarten durch den Tante-Emma-Verein. "Laut Satzung dürfen wir mit Überschüssen solche Projekte unterstützen - und Überschüsse haben wir ja genug", sagt Zweiter Vorsitzender Klaus Reichel. Die Mitglieder der Gartengruppe sind Tante-Emma-Vereinsmitglieder, und über deren Beiträge solle die Grundstückspacht gezahlt werden, sagt Andreas Mayerthaler, der bei "Onkel Anton" für die Finanzen zuständig ist. Die Pacht betrage 311 Euro im Jahr, sagt Becher, der sich bei der Bürgermeisterin und beim Stadtrat für die Kooperation bedankt. Generell sei der Garten "keine ganz billige Geschichte", man wolle aber so viel wie möglich selber machen, die Kosten "so gering wie möglich" halten und das Projekt über Sach- und Geldspenden mitfinanzieren, erklärt Mayerthaler.

So könne man etwa für 100 Euro eine Patenschaft für eine Bank übernehmen oder für 25 Euro die für einen Baum. Aber auch Sachspenden wie Gießkannen, Spaten und Wannen sind willkommen. Wer etwas beisteuern möchte, kann sich per Mail unter onkel.anton@tanteemma.org oder telefonisch bei Verena Kuch (0 17 6/57 82 26 04) melden, die in dem Projekt federführend ist. Unterstützt wird es auch von den Moosburger Solarfreunden, die den Ertrag ihrer Fotovoltaikanlage spenden. Weitere Hilfe kommt vom Naturgarten Schönegge, der Gemüsepflänzchen zur Verfügung stellt und sein Knowhow bei der Beetplanung einbringt.

Die Firma Scheidl hat fünf Paletten für den Bau von Hochbeeten gespendet, Unterstützung bekommt "Onkel Anton" zudem von der SeGa Gbr Garten und Landschaftsbau.

Auf die Idee für den Garten ist eine Gruppe junger Leute bereits für einigen Monaten gekommen. Mittlerweile zählt die Gruppe bereits 18 Mitglieder. "Viele von uns haben keinen eigenen Garten, ich zum Beispiel wohne auch in einer Wohnung ohne Garten", berichtet Verena Kuch. Der ökologische Hintergedanke sei, "dass wir das Obst und Gemüse da anbauen, wo es konsumiert wird, also in Moosburg". Der Garten solle aber auch ein Treffpunkt für Groß und Klein sein, die voneinander lernen könnten. "Der Fokus liegt auf der Gemeinschaft", sagt Joana Bayraktar vom Onkel-Anton-Team, man brauche Leute, die anpacken und welche mit Knowhow, "wir sind offen für alle". Offen ist auch der Garten selbst, der fußläufig von der Hopfenstraße reichbar ist. Zwar wird er umzäunt - aus Sicherheitsgründen ist das vor allem auf der Bahngleis-Seite erforderlich -, aber nicht abgesperrt.

Carolin Tischer, ebenfalls Mitglied im Onkel-Anton-Führungsteam, freut sich, "dass das bisher ungenutzte Grundstück jetzt einen Sinn hat". Man plane auch, eine kleine Hütte darauf zu errichten. So haben die Gärtner an ihrer ökologischen Begegnungsstätte bei Bedarf dann auch ein Dach über dem Kopf.

© SZ vom 27.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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