Für Menschen mit niedrigem Einkommen:Schnell und günstig

Lesezeit: 1 min

Gemeinde Hallbergmoos will geplante Sozialwohnungen selbst bauen, um keine Zeit und Fördermittel zu verlieren

Seit März ist es beschlossene Sache, dass Hallbergmoos ein gefördertes Wohnprojekt umsetzen will, um auch Menschen mit niedrigem Einkommen das Wohnen in der Boomgemeinde zu ermöglichen. Jetzt ist auch klar, in welcher Form das geschehen wird. Drei Möglichkeiten hat die Verwaltung untersucht, ein Genossenschaftsmodell, einen Bau durch die landkreiseigene Wohnungsbaugesellschaft und einen, den die Gemeinde selbst schultert. Entschieden hat sich der Gemeinderat für die dritte Variante.

Der Beschluss des Gemeinderates, auf dem eigenen Grundstück an der Maximilianstraße/Predazzoallee Sozialwohnungen zu bauen, fiel am Dienstag einstimmig. Zum einen soll das Projekt möglichst schnell umgesetzt werden, zum anderen, erklärte der geschäftsleitende Beamte, Herbert Kestler, gebe es die Fördermittel vom Freistaat nur, wenn die Gemeinde selbst tätig werde. Die Idee einer Wohnungsbau-Genossenschaft in Hallbergmoos ist aber noch nicht vom Tisch. Bürgermeister Harald Reents (CSU) wird sie bei der nächsten Bürgerversammlung kommendes Jahr darlegen. Finden sich genügend Interessenten, steigt die Gemeinde konkreter in die Planung ein. Jedenfalls ist das Rathaus bereit, für ein solches Projekt auch ein gemeindeeigenes Grundstück beizusteuern.

Vorerst aber bleibt es bei den zwei Parzellen auf dem besagten Grundstück, für das bereits Baurecht besteht. Danach ist eine Geschossfläche von 2280 Quadratmetern vorgesehen. Die Wohnungsgrößen sollen sich am Bedarf für Familien orientieren. Im gemeindlichen Haushalt sind für die nächsten Jahre 7,8 Millionen Euro eingestellt, aus Staatstöpfen gibt es dazu einen Zuschuss von 30 Prozent der Gesamtbaukosten und 30 Prozent der Grunderwerbskosten, außerdem günstige staatliche Darlehen. Ob Hallbergmoos diese Kredite wirklich in Anspruch nimmt, steht noch nicht fest, ist aber wahrscheinlich. Denn die Gemeinde hätte das Geld zwar auf der hohen Kante, doch einerseits, betonte Bürgermeister Reents, handele es sich wirklich um sehr günstige Konditionen, andererseits "haben wir auch abzuwägen zwischen anderen geplanten Großprojekten und dem Geldbestand. Flüssig bleiben müssen wir trotzdem".

Für die Auswahl des zu beauftragenden Architekten soll nun ein Preisgericht eingerichtet werden. Außerdem arbeitet die Gemeinde mit dem Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum zusammen, um die europaweite Ausschreibung vorzubereiten. Im Gemeinderat herrschte größte Einigkeit darüber, dass im Ort günstiger Wohnraum geschaffen werden muss, und es nicht bei dem Projekt bleiben wird.

© SZ vom 21.10.2016 / AV - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: