Für jeden etwas:Das Jahr der Richtfeste

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In Neufahrn sind in 2017 viele Projekte angestoßen worden. Am wichtigsten sind die für günstiges Wohnen

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Es war das Jahr der Richtfeste: Einfachst- und Sozialwohnungen, das Tierheim, das Gemeinschaftshaus in Fürholzen, die Skydiving-Anlage bei Mintraching - eine Richtkrone nach der anderen wurde in die Höhe gezogen. Und 2018 folgen dann überall Einweihungen. Besonders sehnlich erwartet wird der Moment im Rathaus im Fall der Wohnanlage Am Bahndamm erwartet, bezahlbare Wohnungen fehlen dringend. Ein wenig Entlastung sollen da die 15 öffentlich geförderten Wohnungen bringen. Dazu kommen zwölf Einfachstunterkünfte, für Menschen, die von Obdachlosigkeit bedroht sind oder ihnen den Auszug aus den Container-Notunterkünften ermöglichen sollen. Im Sommer 2018 ist die neue Anlage bezugsfertig.

Schon früher werden die Arbeiten am Tierheim des Tierschutzvereins Freising abgeschlossen sein. Nach jahrelangem Ringen, Planänderungen und wetterbedingten Bauverzögerungen neigt sich die "schier unendliche Geschichte allmählich ihrem glücklichen Ende" zu, wie Landrat Josef Hauner es beim Richtfest ausdrückte. Der Bau des Gemeinschaftshauses in Fürholzen geht ebenfalls in die Zielgerade. Bis Juli soll es mit Saal und Mehrzweckraum auf dem "Kirchberg" westlich des alten Schulhauses fertig sein.

Besonders hoch hinaus will der russische Millionen-Investor Alexander Parmanin im Gewerbegebiet Römerweg: 30 Meter hoch ist die Turm der Skydiving-Anlage, in der die Besucher demnächst das Gefühl von Fallschirmspringern im freien Fall nachempfinden können. Eine Richtkrone hat das alte Mesnerhaus noch nicht, doch in diesen Tagen soll auch dort der neue Dachstuhl fertig werden, der alte war bei einem Feuer vor mehr als zwei Jahren schwer beschädigt worden. Offiziell eröffnet wurde 2017 der Gewerbepark "Nova Neufahrn" auf dem ehemaligen Avon-Gelände, und mittlerweile ist auch der dritte und letzte Bauabschnitt im Entstehen. Abgebaut wurde dagegen endlich die vor gut zwei Jahren für Flüchtlinge errichtete, aber nie bezogene Traglufthalle am Keltenweg. Die Regierung von Oberbayern hat beschlossen, dass sie solche Flüchtlings-Unterkünfte nicht mehr will.

Ein ganz anderes Kapitel geht mit Ablauf des Jahres vorerst zu Ende: Die Alte Halle wird dichtgemacht - "bis auf weiteres", heißt es im Rathaus. Wie es weitergeht, ist noch offen, "von Sanierung bis Abriss sei "alles denkbar". Das evangelische Pfarrhaus steht jetzt ebenfalls erst einmal leer - wie es dort weitergeht, ist aber klar: Im Sommer kommt Pfarrerin Karin Jordak als Nachfolgerin für Reinhold Henninger, der am Reformationstag in den Ruhestand verabschiedet wurde.

Auch die Gemeinderäte Christian Nadler und Harald Printz haben in diesem Jahr Abschied genommen - nämlich von den "Bürgern für Neufahrn". Nadler hat sich der CSU-Fraktion und Printz den Grünen im Gemeinderat angeschlossen. 2017 gab es in der Gemeinde auch Anlass zur Rückschau: Am 29. April 1945 hatte n amerikanische Truppen Neufahrn besetzt - und rund 500 Häftlinge aus einem Außenlager des KZ Dachau befreit. Daran erinnert jetzt eine Gedenkstele des Heimat- und Geschichtsvereins.

© SZ vom 29.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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