Schon als Zehnjähriger hat Lukas Maier unbeirrt von Lampenfieber in die Tasten gegriffen und in seiner Heimatgemeinde Haag bei Weihnachtsfeiern Keyboard gespielt. Während seiner traditionellen und selbst komponierten Stücke verstummten oft die Gespräche und die Gäste hörten einfach nur zu. Aber in seiner Familie musste der kleine Lukas erst Überzeugungsarbeit leisten, ehe er Klavierunterricht bekam. Denn seine Eltern, die eher sportlich orientiert waren, konnten sein brennendes Interesse am Klavier und der Musik nicht so ganz nachvollziehen.
Schließlich aber blieb ihnen nichts anderes übrig, als die Begeisterung ihres Sohnes, der täglich viele Stunden am Klavier seiner Tante - der Haager Organistin Edeltraut Marin - verbrachte, zu fördern. Lukas Maier ging auf das Camerloher-Gymnasium, es dauerte nicht lange und er war ein gefragter Klavierbegleiter für Auftritte und Orchesterpianist. Sein Abitur machte er ebenfalls im Fach Musik.
Am allermeisten fasziniere ihn jedoch das Komponieren, Stücke neu zu erfinden und bekannte Werke zu verändern, erzählt er. Die Liste seiner Aktivitäten, sein Mitwirken in ganz unterschiedlichen Musik- und Kabarett-Ensembles ist inzwischen lang. Ungefähr 120 Mal im Jahr steht der vielseitige Künstler auf der Bühne, unter anderem mit dem Chor "Anchora", den er mit Mimi Neumair, die ebenfalls am Camerloher ausgebildet wurde, gründete. Mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren ist dieses junge Ensemble gleichzeitig mit 100 Mitgliedern eines der größten der Domstadt.
Maier studiert inzwischen an der Münchner Hochschule für Musik und Theater Klavier und Lehramt Gymnasium, außerdem gestaltet er mit Lydia Treutter, die er seit der Schulzeit aus Haag kennt, musikalisch Trauungszeremonien. Im Montagsinterview erzählt Lukas Maier von Talent und Disziplin, aber auch über die Freude, Menschen mit Musik zu berühren und in unterschiedlichen Ensembles zusammen zu arbeiten.