Freisinger Köpfe:Beruflicher Neustart mit 50 Jahren

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Heidi Dillkofer hat ihren Wechsel zum Kinderschutzbund nie bereut. (Foto: Marco Einfeldt)

Heidi Dillkofer hat ihren Wechsel zum Kinderschutzbund nie bereut

Von Gudrun Regelein, Freising

Heidi Dillkofer ist kein Mensch, der gerne nur zuschaut. Sie bringe sich lieber selber ein, gestalte etwas, erzählt die 69-Jährige. In den Achtzigerjahren beispielsweise saß sie für die SPD im Freisinger Stadtrat. "Auch, wenn es für mich mit meinen damals noch sehr kleinen Kindern keine einfache Situation war, das Mandat auszuüben." Ihr großes Thema aber, mit dem sie sich seit vielen Jahren intensiv beschäftigt, sind Kinder: Jene, die Unterstützung brauchen. Seit 30 Jahren engagiert sich Heidi Dillkofer im Kinderschutzbund Freising, seit Ende der Neunzigerjahre ist sie dort als Familientherapeutin tätig.

Eigentlich ist Dillkofer, die in Celle geboren wurde, promovierte Soziologin. Sie studierte zunächst in Hamburg und später in München Soziologie und begann Anfang der Siebzigerjahre am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr in München zu arbeiten. 1977 promovierte sie, 1978 schließlich wurden ihre ersten beiden Kinder, Zwillinge, geboren, 1985 und 1988 folgten noch zwei Söhne. Für die Kindererziehung ließ sie sich beurlauben. Als sie wieder in ihren Beruf einsteigen wollte, erfuhr sie, dass ihr Institut in die neuen Bundesländer verlegt werden sollte. Und entschied sich für einen totalen Neubeginn: Sie bat um Entlassung aus dem Beamtenverhältnis und absolvierte eine dreijährige Ausbildung zur Familientherapeutin. "Das war für mich als damals 50-Jährige ein sehr großer Einschnitt", sagt Heidi Dillkofer. Bereut hat sie ihren Entschluss aber nie, im Gegenteil: "Ich bin froh, dass es so gekommen ist." In den vergangenen Jahren habe sie beim Kinderschutzbund viele Konzepte mitentwickeln können. "Ich habe mit vielen verschiedenen Menschen zu tun. Das ist viel lebendiger, als mein früherer Beruf war."

© SZ vom 08.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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