Engagement:Zusammen ist man weniger allein

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Marlene Eschenbacher hatte die Idee für das Projekt. (Foto: Marco Einfeldt)

Eine Gruppe von Studenten und Flüchtlingen erkundet seit einiger Zeit Freising und die Umgebung gemeinsam

Von Paulina Schmidt, Freising

"Neu in Freising - und nun?": So heißt das Projekt, das sowohl Flüchtlingen, als auch neuen Studenten helfen soll, gemeinsam Freising und seine Umgebung kennenzulernen. Es wird gemeinsam vom Förderverein Freisinger Raum der Begegnung, der Hochschulgemeinde Freising und der Islamischen Gemeinde in Freising organisiert.

"Zwei Treffen fanden schon statt, das Erste bei uns, in der Islamischen Gemeinde. Wir trafen uns zum Abendessen", erzählt Ismet Ünal von der Islamischen Gemeinde Freising. "Da waren circa sieben Studenten und 13 Flüchtlinge anwesend", ergänzt Marlene Eschenbacher, zweite Vorsitzende des Fördervereins "Freisinger Raum der Begegnung". "Die zweite Veranstaltung war ein Ausflug in die Berge", fährt Eschenbacher fort. "Einer der syrischen Flüchtlinge ist gehörlos, daher ist es nahezu unmöglich, sich mit ihm zu unterhalten. Mehr als ein Nicken ist da nicht möglich. Auf dem Berg stellte sich dann raus, dass eine der Studentinnen Gebärdensprache kann. Die Beiden konnten sich unterhalten, obwohl es eine andere Sprache ist, aber einige Bewegungen sind scheinbar gleich. Es war schön zu sehen, wie der Junge aufgetaut ist", erzählt Anne Lüters von der Hochschulgemeinde. Am Sonntag, 15. November, findet das nächste Treffen statt. Geplant sei eine Stadttour durch Freising, mit einem anschließenden Kuchenessen im Haus der Vereine, so Ismet Ünal. Ihr Ziel sei es, mindestens eine Veranstaltung pro Monat zu organisieren. "Die Studenten und Flüchtlinge sollen die Möglichkeit haben, Kontakte zu knüpfen", erklärt Ünal. "An diesem Sonntag findet auch das Jugendkorbiniansfest auf dem Domberg statt, das werden wir uns gemeinsam anschauen", sagt Eschenbacher.

Die Idee zum Projekt hatte Marlene Eschenbacher. "Wir haben in unserem Verein viele internationale Gruppen. Ich dachte, es wäre schön, auch junge Leute zu kriegen", erklärt sie. Also nahm sie Kontakt zum Helferkreis der Wippenhauser Straße auf. "Sowohl für Studenten, als auch für die Flüchtlinge ist die Stadt neu. Sie haben den gleichen Ausgangspunkt", erklärt Eschenbacher. Anne Lüters und Ismet Ünal beteiligten sich sofort gerne.

Anne Lüters informiert die Flüchtlinge per SMS über anstehende Veranstaltungen. "Bei unserem ersten Treffen gab es einen Aushang, die Flüchtlinge konnten sich in Listen eintragen. Jetzt schreibe ich einem eine SMS, der verteilt das dann weiter. Die meisten Flüchtlinge kennen sich auch untereinander", erklärt sie. Bisher bekamen die Organisatoren nur positive Rückmeldungen, alles lief reibungslos. Lediglich die Unterhaltungen während der Treffen seien etwas kompliziert, berichtet Marlene Eschenbacher. "Manche sprechen gut Englisch, andere aber nur Arabisch. Da können die Mitglieder der islamischen Gemeinde helfen. Manche können nur französisch, da ist es sehr schwierig, weil niemand von uns fließend französisch sprechen kann", schildert Anne Lüters die Situation. Trotzdem habe letztendlich alles funktioniert.

"Auf der Rückfahrt unseres Ausflugs in die Berge herrschte im Zug großes Gedränge. Da standen ganz viele, unterschiedliche Nationen friedlich nebeneinander und alle unterhielten sich", erzählt Anne Lüters. Das sei für sie einer der schönsten Momente gewesen. Der nächste Ausflug soll nach München gehen, genaueres steht jedoch noch nicht fest

Interessierte können sich unter info@hsg-freising.de melden.

© SZ vom 13.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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