Freising:Zielgerichtet und effizient

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Ortsvorsitzender Markus Grill ist zufrieden mit dem derzeitigen Zustand der Freisinger SPD. (Foto: Marco Einfeldt)

Nach schwierigen Jahren arbeiten der SPD-Ortsverein und die Stadtratsfraktion offenbar wieder besser zusammen

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Mitgliederzahl hat sich bei 97 stabilisiert, die Zusammenarbeit zwischen Stadtverband und Stadtratsfraktion läuft - anders als in früheren Jahren - sehr gut und die Kasse ist so gut gefüllt, dass man dem nächsten Wahlkampf optimistisch entgegensehen kann: Der Vorsitzende der Freisinger SPD, Markus Grill, zeigte sich am Dienstagabend bei der Jahreshauptversammlung rundum zufrieden mit dem ersten Jahr seiner Amtszeit. Auf gut 15 500 Euro dürfte sich das Vermögen der Genossen Ende 2015 summieren. Grill: "Der nächste Wahlkampf könnte da etwas besser ausfallen."

In seinem Rechenschaftsbericht listete er um die 20 Veranstaltungen auf, die der Vorstand seit der Wahl im Juni 2014 organisiert habe, außerdem hätten 17 Vorstandssitzungen stattgefunden, 13 Mal habe man sich zum Stammtisch getroffen, bevor dieser im Oktober mangels Teilnehmern vorläufig eingestellt worden sei. Zu den Punkten, auf die Grill stolz ist, gehört unter anderem der Umstand, dass die Mitglieder des Freisinger Stadtverbandes im Durchschnitt zehn Jahre jünger sind, als die der Nachbarstadt Erding.

Natürlich habe man "mit dem Trend zu kämpfen, dass vernünftige, soziale Politik nicht immer leicht zu vermitteln ist", sagte er: "Ein Söder tut sich da leichter." Gleichwohl arbeite man mit der Freisinger Stadtratsfraktion inzwischen "zielgerichtet und effizient zusammen. Das ist Arbeit aus einem Guss."

Mit was genau sich die Stadtratsfraktion seit der Kommunalwahl befasst hat, schilderten anschließend Norbert Gmeiner und Helmut Weinzierl, wobei letzterer dabei vor allem die Gelegenheit nutzte, einmal mehr dem SE Freising und seiner Eishockeyabteilung das Wort zu reden. "Nach vielen Jahren des Jammerns und Wehklagens ist die Sache mit dem Eisstadion jetzt gut angelaufen", lobte er. Der SEF habe mit sehr viel Eigenleistung zu diesem Gelingen beigetragen, sagte Weinzierl.

Dafür habe der Verein jetzt "ein ganz schönes Schuldenpackerl abzufinanzieren und ich hätte gedacht, dass ihm die Stadt da stärker entgegenkommt." Damit meint der SPD-Stadtrat beispielsweise die Höhe der Hallenmiete; was Weinzierl aber besonders ärgert ist, dass man den Eishockeyspielern eigentlich zugesagt habe, sie könnten den Kiosk im neuen Stadion führen und die Einnahmen behalten. Jetzt sei der kleine Laden jedoch anderweitig vergeben worden. Als man sich bei Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher erkundigt habe, ob der Verein den Kiosk nicht wenigstens an den Spieltagen übernehmen könne, habe dieser nur lapidar geantwortet: "Die sollen sich halt zsammhocken."

In der Diskussion der knapp 20 zur Jahreshauptversammlung erschienenen Mitglieder wurde vor allem der neue Isarsteg kritisiert. Dieser sei von der Lerchenfelder Seite her kaum zu erreichen, hieß es. Eine junge Frau empörte sich zudem unter allgemeinem Beifall auch über die fehlende Beleuchtung in der Nacht. Warum es mit dem geplanten Bau des Kinos an den Schlüterhallen nicht vorangehe, wollte ein Genosse wissen - eine Antwort hatten die Stadträte auf diese Frage allerdings nicht.

Einstimmig verabschiedet wurde in der Jahreshauptversammlung dann noch ein Thesenpapier für die künftige Kommunalpolitik der SPD. Demnach wollen sich die Sozialdemokraten unter anderem weiter für die Erstellung eines Mietspiegels in Freising stark machen. Daneben will man den kommunalen Wohnungsbau wiederbeleben. Fortgesetzt werden soll der Kampf gegen eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen. Über die Westtangente hinaus fordern die Sozialdemokraten ein langfristiges Verkehrskonzept für die Stadt.

Weitere Stichpunkte für die Politik der Genossen sind die Familienfreundlichkeit, gesunde Stadtfinanzen und "sozialer Zusammenhalt". Die Freisinger SPD sei stolz darauf, dass "unsere Stadt bislang nicht zum Aufmarschgebiet von Pegida und Co geworden ist", heißt es in dem Thesenpapier dazu. Für "Hetzer und Hassbotschafter" dürfe hier auch weiterhin kein Platz sein: "Weder offline noch online."

© SZ vom 19.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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