Freising:Reiml löst Notter an der Spitze ab

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Bernhard Reiml ist neuer Vorsitzender des 2007 gegründeten Verein Stadtheimatpflege Freising. (Foto: Einfeldt)

Neuwahlen beim Verein Stadtheimatpflege

Von Rebecca Seeberg, Freising

Eine Stadt braucht identitätsstiftende Merkmale und Leute, die sich dafür einsetzten, so Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler. Ein fester Kern von engagierten Freisingern hat das mit dem 2007 gegründeten Verein Stadtheimatpflege Freising in die Tat umgesetzt. Jetzt, acht Jahre danach, scheint mit dem Wechsel in der Vorstandschaft eine neue Ära anzubrechen. Florian Notter, der auch in seiner Funktion als Stadtarchivar, Stadthistoriker sowie aufgrund seiner politischen Vergangenheit den Freisinger bekannt ist, legt sein Amt des Vorsitzenden, das er seit der Vereinsgründung innehat, nieder. Bei der Jahreshauptversammlung am Mittwoch wurde der neue Vorstand mit dem neuen Vorsitzenden Bernhard Reiml und dessen drei Stellvertretern Gernot Anders, Nanni Feller und Elisabeth Reisch gewählt.

Durch den Wechsel erhofft sich der ehemalige Vorsitzende andere Akzente in der Vereinsführung. "Ich finde, dass meine Abdankung richtig und auch an der Zeit war", sagt Notter. Er werde weiterhin in der Stadtheimatpflege tätig sein, sei aber erleichtert seine allumfassenden Aufgaben in der Leitung abzugeben. "Ich freue mich auf mehr Zeit für weniger, dafür aber intensivere Themen", so der studierte Kunsthistoriker.

Kulturreferent Hubert Hierl blickt positiv auf die vergangenen Jahre des Vereins zurück. Die Mitgliederzahlen sind von 30 auf 125 gestiegen, unter denen sich ein fester Kern von engagierten Stadtheimatpflegern gefunden hat. Nicht zuletzt durch die gute Zusammenarbeit unter Florian Notter, seien dadurch vielfältige Projekte und Veranstaltungen entstanden. Führungen, wie die Stadtteilführungen, die heuer mit dem Bahnhofsviertel in die dritte Runde gehen sowie die Erkundung der Freisinger Bierkeller im Sommer 2014, waren ein voller Erfolg. Im Herbst 2014 wurde dem auf den ersten Blick unscheinbaren Haus in der Sackgasse 9, auf den zweiten Blick für die Freisinger Kunstgeschichte von großer Bedeutung, der Stadtbildpflegepreis verliehen. Und auch andere Projekte, wie den Meditationsweg in den Isar-Auen, unterstütze der Verein mit Spenden. Einen Großteil der Vereinsarbeit übernehmen dabei die sogenannten Arbeitsgemeinschaften, die sich mit "Baukultur- und Stadtbildpflege", "Kultur", "Landschaft" und "Kulturlandschaftserfassung" beschäftigen. Als Aufgabe für den neuen Vorstand sieht Notter vor allem ein größeres Augenmerk auf die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Denn der zunehmende Abriss von für Freising bedeutenden Gebäuden und vor allem die fehlende Resonanz von Seiten der Bürger, scheint ihm wie ein gewaltiger Rückschritt in die 60-er und 70-er Jahre, als man Denkmäler noch wenig zu schätzen gewusste habe.

Sorgen bereite dem Verein die Dombergneugestaltung. Denn seit fünf Jahren hegt und pflegt der Verein den einzigen Freisinger Weinberg auf dem Südhang des Dombergs, erntet in händischer Arbeit die Trauben und kelterte 2014 den bisher besten Wein, so Notter. Nun sorgen sich die Stadtheimatpfleger um den Fortbestand dieses Schmuckstücks, befürwortet aber auch die notwendigen Renovierungsmaßnahmen.

© SZ vom 22.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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