Wenn alles passt, dann ist im Frühjahr 2016 der Spatenstich für das Tierheim im Landkreis Freising. Dies kündigte, Joseph Popp, Vorsitzender des Freisinger Tierschutzvereins während einer Pressekonferenz im Landratsamt an. Anlass dafür war die Vorstellung einer Kampagne, die Sponsoren für die Umsetzung der Tierherberge auf einem Grundstück bei Mintraching gewinnen soll. Die Mühen von Popp scheinen nun endlich von Erfolg gekrönt. Begünstigt wird sein Vorhaben dadurch, dass auf dem Gelände der Tierherberge eine Reptilienstation entstehen soll. In Harald Friedrich aus Mintraching hat Popp obendrein einen Mitstreiter gefunden, der die Werbekampagne ehrenamtlich für den Tierschutzverein durchführt. Landrat Josef Hauner (CSU) und Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher haben obendrein die Schirmherrschaft über das Projekt Tierherberge übernommen.
1,4 Millionen Euro kostet die Anlage, die bei Mintraching entstehen soll. Die Pläne zur Baugenehmigung will Popp spätestens Ende des Monats einreichen. 15 von 24 Gemeinden im Landkreis beteiligen sich finanziell am Bau der Tierherberge, der nicht so umfangreich ausfallen kann, wie ursprünglich geplant. Dies liegt an der finanziellen Beteiligung der Gemeinden. "Es wird ein bescheidenes Tierheim", sagte Eschenbacher. Doch es sei durchaus erweiterbar.
Dass dem so ist, dafür soll eine Kampagne zur Sponsorenwerbung sorgen. Diese liegt in den Händen von Friedrich, dessen Agentur eigentlich Werbung für Handwerksverbände macht. "Er ist ein Profi und arbeitet für uns ehrenamtlich", stellte Popp seinen Mitstreiter vor. Der hatte sich gedacht, anstatt der üblichen Präsente für Mitarbeiter und Kunden zu Weihnachten sich in den Dienst einer guten Sache zu stellen und für den Bau der Tierherberge zu werben. Auf provokante und freche Weise sagte er selbst bei der Vorstellung seiner vier Broschüren. Diese tragen die Überschriften "Immer mehr Tiere haben einen Aussetzer", "Die Hamsterkäufe im Landkreis haben zugenommen", "Autobahn-Fundtier Maunz ist die Maut egal" und "Es gibt bei uns immer me(e)hr Schweinchen". Friedrichs Gedanke war, durch die unterschiedliche Darstellung von Fundtieren möglichst viele Menschen anzusprechen. Jeder potenzielle Sponsor könne sich aussuchen, für was er konkret spenden wolle. "Das muss nicht eine ganze Büroeinrichtung sein", sagte Friedrich.
Eine "Patenschaft" für einzelne Elemente des Tierheims oder auch nur eine Transportbox tue es auch. Jedes Engagement wird überdies auf einer Tafel im Eingangsbereich der neuen Tierherberge verewigt. Eine große Firma aus Hallbergmoos tritt bereits als Sponsor auf. Als weitere Möglichkeiten den Bau des Tierheims zu unterstützen, nannte Friedrich, auf Weihnachtsgeschenke für Kunden zu verzichten und stattdessen das Geld zu spenden. Ladenbesitzer können die Broschüren ebenso in ihren Geschäften auslegen. Weitere Informationen zu der Kampagne gibt es von diesem Dienstag an auf der Seite des Tierschutzvereins (www.tierschutzverein-freising.de). Friedrich sagte, er könne die kleine Serie an unterschiedlichen Motiven für die Broschüren bei Bedarf auch noch fortsetzen.
Oberbürgermeister Eschenbacher erinnerte daran, dass er sich bereits als Freisinger Stadtrat intensiv mit dem Bau der Tierherberge beschäftigt habe. Das sei bereits sechs Jahre her. Es sei nun deshalb an der Zeit, sagte der Freisinger Oberbürgermeister, "dass die Tiere eine adäquate Unterkunft bekommen". Die Menschen, die sich im Verein für den Tierschutz engagierten, sollten dafür nicht mehr länger ihre Privaträume zur Verfügung stellen müssen. 350 Tiere seien dies im Jahr, erläuterte Popp dazu.