Freising:Fledermäuse in Not

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Die Tiere leiden genauso wie Menschen unter der Hitze

Fledermäuse, die sich in Dachgiebeln von Gebäuden einquartiert haben, leiden, genau wie die Menschen auch, unter der aktuellen Hitzewelle. Die Folgen sind für sie jedoch um einiges dramatischer: Die Tiere suchen sich im Frühjahr besonders warme und zugluftfreie Behausungen, zum Beispiel unter schwarzen Dachziegeln oder hinter dunklen Blechen und Holzverschalungen. Dort entstehen bei starker Sonneneinstrahlung im Sommer jedoch schnell Temperaturen von bis zu 60 Grad. Um dem Hitzetod zu entkommen, suchen die Tiere nach kühleren Bereichen. Dabei fallen die Jungtiere oft aus dem Nest. "Das Problem ist in Freising auch relevant", sagt Hans-Jürgen Unger, der stellvertretende Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz in Freising. Alfons Aigner, der dort für den Fledermausschutz verantwortlich ist, ergänzt, er habe erst kürzlich zwei verunglückte Fledermäuse gefunden, die kurz vor dem Verdursten gewesen seien. Die ehrenamtlichen Fledermausbetreuer vom Landesbund für Vogelschutz haben im Moment allerdings noch alle Hände voll zu tun mit den Pflegefällen, die die letzte Hitzewelle mit sich gebracht hat. Jeder, der abgestürzte Fledermäuse findet, kann aber auch selbst schon einen großen Anteil leisten, damit es ihnen besser geht: Der Landesbund rät, die Tiere zuerst an einen kühlen und vor Katzen geschützten Ort zu bringen. "Wenn man ihnen mit einer Pipette oder einem Teelöffel Wasser über die Schnauze laufen lässt, schlecken sie es meist bereitwillig ab", sagt. Wenn es dunkel sei, könne man sie entweder auf einen schattigen Baum setzten oder die Jungtiere an die Hauswand hängen, damit sie zurück in ihr Quartier krabbeln könnten. Oben würden sie dann wieder von ihrer Mutter aufgenommen. Alfons Aigner sagt, man würde auch Vögeln mit aufgestellten Wasserbehälter vor dem Hitzetod retten.

© SZ vom 18.07.2015 / SOVO - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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