Der "Alte Wirt" im alten Dorfkern von Fahrenzhausen soll als Gaststätte und als historische Zierde des Dorfes erhalten bleiben. Die Gemeinde bemüht sich derzeit, das mutmaßlich älteste Gebäude Fahrenzhausens mit originalen Bauteilen aus dem 17. Jahrhundert über ein staatliches Städtebauförderprojekt zu sanieren. Als Basis dazu hat der Gemeinderat eine städtebauliche Feinuntersuchung in Auftrag gegeben, mit der die Grundlagen für eine mögliche Sanierung ermittelt werden sollen.
Der Haken an dem Projekt ist, dass die Gaststätte in ihrer historischen Gestaltung nicht wirtschaftlich zu betreiben ist, eine Erweiterung aber den Anforderungen des Denkmalschutzes genügen muss. Die Grundlagenermittlung soll nun darlegen, wie der Flächenbedarf für eine tragfähige Gaststättennutzung aussieht - und wie er hergestellt werden könnte. Derzeit zeichnen sich die zwei Optionen ab, einen Neubau an die Gaststätte anzubauen oder den alten Stadel über einen Verbindungsbau an den Wirt anzukoppeln.
Das Städtebauförderprojekt will Fahrenzhausen gemeinsam mit Allershausen und Kranzberg angehen, die neue Dorfplätze gestalten wollen. Die Federführung des interkommunalen Projekts hat Kranzberg. Der "Alte Wirt" wurde vor etwa 25 Jahren schon mal mit staatlicher Förderung grundsaniert. Damals wurden die Gasträume mit einer 50 Quadratmeter großen Gaststube und einem 30 Quadratmeter großen Nebenzimmer hergestellt, die Fenster in ihrer Originalbauweise erneuert. Der nicht mehr nutzbare Saal im Obergeschoss ist zur Wohnung umgebaut. Die ersten Pächter betrieben das Geschäft an die zehn Jahre, seither gab es mehrere Wechsel in deutlich kürzeren Abständen, unter anderem eben deswegen, weil wegen der geringen Fläche die Rendite nicht den Erwartungen entspricht. Die Nebengebäude dienten der Gemeinde etwa 25 Jahre lang als Bauhof, ehe mit dem Neubau des Gemeindebauhofs an der B 13 vor drei Jahren diese Nutzung beendet war.
Mit dem original erhaltenen Dachstuhl und Gewölben aus dem 17. Jahrhundert gilt der "Alte Wirt" als ältestes Gebäude Fahrenzhausens. Nach der Aufgabe der letzten Besitzer erwarb vor nunmehr 30 Jahren die Gemeinde die Immobilie.