Enge räumliche Verhältnisse:Gegessen wird in Schichten

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Mehr als vier Klassen können in der Mensa der Georg-Hummel-Mittelschule momentan nicht gleichzeitig essen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Mittelschule in Moosburg braucht dringend eine neue Mensa. Schon jetzt müssen die Kinder in Stoßzeiten auf freie Plätze warten. Zudem wird über den Ausbau der offenen Ganztagsklassen nachgedacht

Von Alexander Kappen, Moosburg

Den entsprechenden Bebauungsplan gibt es bereits seit Juli 2014, als der Stadtrat mit knapper Mehrheit beschloss, den Grund zwischen Schlesier- und Banatstraße als Gemeinbedarfsflächen zur Erweiterung des angrenzen Schulzentrums Nord auszuweisen. Besonders dringend ist nach Ansicht der betroffenen Schulleiter der Bau einer neuen Mensa. Bis zur Umsetzung wird allerdings noch einige Zeit vergehen - etwa deshalb, weil der Denkmalschutz erst klären muss, was mit den drei Wachbaracken des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag VII A geschehen soll, die auf dem Grund stehen.

Erich Golda, Rektor der Georg-Hummel-Mittelschule, hat erst kürzlich wieder in einem ausführlichen Schreiben an die Stadt darauf hingewiesen, wie wichtig die Angelegenheit sei. An seiner Schule müssen die Kinder momentan in der Mittagspause zu den Stoßzeiten teilweise auf freie Plätze warten. Auch die benachbarte Theresia-Gerhardinger-Grundschule hat "definitiv Bedarf" an einer neuen Mensa, sagt Rektorin Juliane Dorfmüller.

An der Mittelschule, an der es pro Jahr regelmäßig elf bis zwölf gebundene Ganztagesklassen gibt, werden am Tag im Schnitt 235 Essen ausgegeben. Der Zeitplan ist straff. Das Essen, das von der Kantine der Firma Clariant geliefert wird, kommt um 11.15 Uhr an. Etwa von 11.25 Uhr an wird anschließend in fünf 20-Minuten-Schichten gegessen. Derzeit stehen in der Mensa insgesamt 75 bis 80 Sitzplätze zur Verfügung. "Es ist also maximal Platz für vier Klassen", sagt der Schulleiter. Die Zahl der Kinder, die gleichzeitig essen, betrage im Schnitt zwar nur 47, "aber in den Stoßzeiten sind es 86". An der Mittelschule gibt es jedoch nicht nur gebundene Ganztagesklassen, in denen die Kinder vormittags sowie nachmittags regulären Unterricht haben und während der Mittagspause vom Kooperationspartner, dem Kinderschutzbund, betreut werden. Es besteht auch einzusätzlicher Bedarf an offenen Ganztagesklassen, in denen die Schüler nach dem Vormittagsunterricht mittags und nachmittags in der Obhut des Kinderschutzbundes sind. "Hier haben wir mehr Anmeldungen als wir versorgen können", sagt der Rektor.

Auch an der direkt angrenzenden Theresia-Gerhardinger-Grundschule sähe man es gerne, wenn an der Schlesierstraße gebaut würde, um den Platzmangel in den Räumen der Mittagsbetreuung zu beseitigen. Die Grundschule bietet eine normale sowie eine verlängerte Mittagsbetreuung an. In letzterer sind derzeit 26 Kinder gemeldet, die ebenfalls mit Essen versorgt werden. Mehr geht in den Räumen im Kellergeschoss der Schule unter den aktuellen Begebenheiten nicht. Deshalb, so Schulleiterin Juliane Dorfmüller, "haben wir derzeit eine Warteliste".

In den Räumen der Mittagsbetreuung wird nicht nur gegessen. Die Kinder spielen dort auch und erledigen ihre Hausaufgabe. Auch dafür, so die Schulleiterin, könne man in einem Neubau an der Schlesierstraße - so er denn kommt -ein zusätzlichen Raum ganz gut gebrauchen. Derzeit laufen zwischen der Grundschule und der Stadt übrigens auch Gespräche über die Einführung einer offenen Ganztagsschule. Dabei handelt es sich derzeit aber nur um Gedankenspiele.

Und dass dadurch ein größer Raumbedarf an der Grundschule entstehenden könnte, ist nach Einschätzung der Rektorin - Stand jetzt - eher unwahrscheinlich. Die Kinder, so sehen es die aktuellen Planungen vor, würden von Mittag an nicht an der Schule, sondern im Moosburger Jugendhaus betreut und dort dann wohl auch schon essen.

© SZ vom 03.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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