Energie sparen  in Eching:Fotovoltaik hat Potenzial

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Es liegt zwar auf Neufahrner Flur, doch auch die Echinger profitieren vom Biomasseheizkraft - von dort beziehen beispielsweise Betriebe Energie. (Foto: Marco Einfeldt)

Neuer Energienutzungsplan zeigt Einsparmöglichkeiten auf und dient der Gemeinde als Handlungsleitfaden

Von Alexandra Vettori, Eching

Was den Einsatz CO-2-armer Energien anbelangt, steht die Gemeinde Eching gut da, auch bei den erneuerbaren Energien schaut es gar nicht mal so schlecht aus. Das ist eines der Ergebnisse, die aus dem neuen Energienutzungsplan hervorgehen. Den Plan hat in den vergangenen Monaten die Forschungsgesellschaft Energiewirtschaft FfE im Auftrag der Gemeinde erstellt. Er soll künftig eine Planungsgrundlage für das Rathaus in Sachen Energiewirtschaft darstellen. Die Daten hat die FfE mit anonymen Fragebögen für Privathaushalte und ansässigen Firmen sowie anonymen Daten von Kaminkehrern zusammengetragen.

Wo gibt es noch Ölheizungen, wie groß ist der Verbrauch, welche Energieträger werden eingesetzt? Wie viel Energie wird für Wärme und wie viel für Strom verbraucht? Das sind die Fragen, die im Energienutzungsplan beantwortet werden. Danach laufen 41 Prozent der Heizungen mit Erdöl, 28 Prozent mit Erdgas und 15 Prozent mit Fernwärme aus dem Biomasseheizkraftwerk, das im Gewerbegebiet zwischen Eching und Neufahrn liegt. Dass Eching in der jährlichen Energiestatistik des Landkreises bei den erneuerbaren Energien trotzdem stets nur unter "Ferner liefen" landet, liegt daran, dass das Heizkraftwerk statistisch seiner Standortgemeinde Neufahrn zugeordnet wird. Tatsächlich aber heizt es zur Hälfte auch Eching mit, beispielsweise das komplette Gewerbegebiet Ost. In Zukunft wird es auch Teile des Hauptortes mit Wärme beliefern, wenn wie geplant neue Leitungen unter der Autobahn A 9 verlegt werden.

Der zweite Teil des Energienutzungsplanes besteht aus einer Potenzialanalyse, listet also auf, wo Energie gespart werden könnte und wo erneuerbare Energieträger möglich wären. Ziel sei, erklärt Martina Britz, die Umweltbeauftragte der Gemeinde, die Energiewende im Landkreis Freising. Die soll, so sieht es ein Kreistagsbeschluss bekanntlich vor, im Jahr 2035 geschafft sein. "Die Kommunen müssen das auch umsetzen, alleine kann der Landkreis das nicht", so Britz. Auch das, wo die Kommune selbst tätig werden kann, haben die Energiefachleute aufgelistet, nachdem sie die Liegenschaften der Gemeinde sowie ihren Fuhrpark unter die Lupe genommen hatten. Schließlich wurden in einem dritten Teil konkrete Maßnahmen vorgeschlagen, für das Rathaus selbst, für Privatleute und ortsansässige Firmen.

Das meiste Potenzial bei den erneuerbaren Energien sehen die Planer in der Fotovoltaik, sowohl auf den Dächern als auch als Freiflächenanlagen. Den ersten konkreten Vorschlag haben sie auch schon gemacht: Auf das Rathaus sollte nach der Sanierung eine Fotovoltaikanlage installiert werden. Einige der vorgeschlagenen Maßnahmen führe die Gemeinde ohnehin schon aus, sagt Martina Britz, etwa die langsame Umrüstung auf sparsame LED-Leuchten. Ansonsten werden die Handlungsvorschläge dem Gemeinderat bei künftigen Entscheidungen als Grundlage dienen. "Wir wollen da wirklich etwas voran bringen", betont Britz. Wie viel die Studie gekostet hat, wollte sie nicht verraten, versichert aber, dass sie nicht in der Schublade landen würde.

Im privaten Bereich, da macht man sich im Echinger Rathaus keine falschen Illusionen, bleibt der Gemeinde nur, zu informieren und somit das Bewusstsein bei den Hausbesitzern weiter zu fördern. Dazu ist eine Vortragsreihe rund um das Thema Energie geplant. Den Anfang macht eine Veranstaltung am Donnerstag, 12. Mai, im Bürgerhaus. Dann wird der Energienutzungsplan der Öffentlichkeit vorgestellt und es gibt einen ersten Vortrag zum Thema Fotovoltaik.

© SZ vom 18.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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