Das schlechte Wetter kann das Partyvolk nicht stoppen:Mit Glitzer, Stroh und Plastiktüten

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Wohl dem, der vor seiner Abreise zum Utopia Island Festival den Wetterbericht aufmerksam gelesen hatte: Die Gummistiefel im Gepäck entpuppten sich von Donnerstagabend an als nahezu unentbehrlich. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Besucher von Utopia Island trotzen dem Regen und machen das Beste aus dem nassen Festivalauftakt

Von Peter Buchholtz, Moosburg

Für die vier Elemente - Feuer, Wasser, Erde, Luft - stehen die vier Bühnen beim Utopia Island Festival in Moosburg. Doch bei der Pre-Party am Donnerstag setzte sich schnell ein Element in Form von strömendem Regen durch. Hatten die Zeltplatzbewohner zuvor beim Aufbau und Warmtrinken nur mit etwas Nieselregen zu kämpfen, fing es gegen 18.30 Uhr an richtig zu schütten.

Auf dem Campingplatz suchten die "Utopianer" Schutz unter ihren Pavillons und in den Zelten, auf dem Festivalgelände sind die überdachten Flächen, abgesehen von der Aura- und der Terra-Stage, dagegen rar. Der Boden vor der Hauptbühne ist dagegen komplett mit Platten befestigt, "wir überlegen, ob wir das vor der Seaside-Stage auch noch machen", sagt Pressesprecher Leonhard Mandl. Trotz der schlechten Wettervorhersage hatten einige der Festivalbesucher wohl nicht mit Regen gerechnet, Schuhwerk und Jacken trieften nach wenigen Metern ohne Zeltdach über dem Kopf. Andere trugen die Gummistiefel schon, bevor es überhaupt zu regnen anfing. "Vorsorglich" bestätigten zwei Damen aus dem Landkreis, wohl aber auch als modisches Statement.

Mit dem Regen zu kämpfen hatten auch die, die sich zuvor sorgfältig das Gesicht mit Glitzer in vielen bunten Farben geschminkt hatten. Doch trotz teilweise stark zerlaufener Gesichtsbemalung blieb die Stimmung bei den ersten DJ-Acts des Abends, dem Duo Drunken Masters, dem Niederländer Sam Feldt und dem belgischen Drum'n'Bass-Produzenten Netsky unverwässert.

Erst am Freitagvormittag, nachdem es fast die ganze Nacht durchgeregnet hatte, setzte der Dauerregen für ein paar Stunden aus. Auf dem Zeltplatz war inzwischen an einigen Eingängen und auf den hochfrequentierten Wegen Stroh ausgelegt worden, dazu hatten die Veranstalter die umliegenden Bauernhöfe angefragt. "Dadurch versuchen wir das in den Griff zu bekommen", berichtet Mandl. Wer keine Gummistiefel im Gepäck hatte, half sich mit Plastiktüten, die um Socken oder Schuhe gebunden wurden. Schon 2013 hatten die Festivalbesucher das Areal nach starken Regenfällen in eine Schlammwüste verwandelt. Für diesen Samstag sind zwar auch nur Höchsttemperaturen um die 16 Grad vorhergesagt, dafür soll es zumindest den Tag über weitgehend trocken bleiben. Die Laune der Festivalbesucher scheint das Wetter nicht zu trüben. "Ich finde es beeindruckend, dass die Leute das Beste draus machen und sich nicht die Stimmung vermiesen lassen", sagt Mandl.

© SZ vom 12.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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