Bürgerversammlung:Wildparker nerven

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Massenhausen denkt über Parkplätze am Ortsrand nach

Von Birgit Grundner, Neufahrn

Firmen, welche die Ruhe in benachbarten Wohnhäusern stören. Fahrzeuge, die außerhalb des Firmengeländes abgestellt werden und Parkplätze von Privatleuten blockieren. So etwas kennt man längst nicht mehr nur im Hauptort Neufahrn, sondern auch in umliegenden Dörfern. In der Bürgerversammlung in Massenhausen klagten Zuhörer etwa über ein Transportunternehmen, das sich in einem Wohngebiet "etabliert" habe und mitten in der Nacht ordentlich Lärm mache. Der Fall ist im Rathaus bekannt, die Zuständigkeit liege aber woanders, betonte Bauamtsleiter Michael Schöfer, das Landratsamt sei am Zug. Ortssprecher Otto Radlmeier forderte jedoch die Gemeinde auf, mehr Druck zu machen.

Dass immer wieder Firmenfahrzeuge auch am Massenhausener Feuerwehrhaus geparkt werden, ist vielen ebenfalls ein Dorn im Auge. Möglicherweise könne man ja irgendwo am Ortsrand eine Abstellmöglichkeit schaffen, überlegte ein Zuhörer. "Es wäre gut, wenn Firmenautos auch auf dem Firmengelände abgestellt werden", bestätigte Bürgermeister Franz Heilmeier (Grüne), und merkte süffisant an: "Aber das hat man heute nicht mehr so." Möglicherweise sollte man tatsächlich überlegen, "eine positive Lösung anzubieten", meinte auch der Rathauschef. Auch Vermieter sehen die Massenhausener ebenso wie den Bürgermeister in der Pflicht, wenn es um ortsverträgliche neue Nutzungen alter Gebäude geht. Die Realität sieht freilich oft anders aus, weiß Heilmeier nicht nur aufgrund der Erfahrungen in Massenhausen: "Das Geschäft wird privatisiert, die Nachteile werden sozialisiert."

Störend ist für viele auch ein besonders verwahrlostes Grundstück in ihrem Dorf. "Die Wertigkeit der ganzen Umgebung wird dadurch stark eingeschränkt", ärgerte sich eine Massenhausenerin: "Muss man das wirklich hinnehmen?" Die Gemeinde habe freilich wenig Handhabe, solange keine Sicherheitsgefährdung vorliege, bedauerte Heilmeier in diesem Fall. Geduld brauchen die Massenhausener auch beim Warten auf das schnellere Internet. Die Telekom wolle ihr Netz dort nach derzeitigem Stand im nächsten Jahr ausbauen, berichtete Johann Wiesinger, EDV-Experte im Rathaus. Allerdings warnte er auch, dass das zunächst mit einigen Unannehmlichkeiten während der Bauarbeiten verbunden sein könnte. Hetzenhausen habe im August das reinste "Affentheater" erlebt, erinnerte sich Wiesinger. Weil nicht alles wie gewünscht gelaufen sei, sei zum Beispiel viermal dieselbe Stelle aufgegraben worden.

© SZ vom 28.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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