Bürger machen Druck:Gefährliche Begegnungen

Lesezeit: 1 min

Um die Strecke sicherer zu machen, bemüht sich eine neue Initiative um einen Rad- und Fußweg von Haslach nach Au

Von Peter Becker, Au

60 Bürger aus Haslach, einem Ortsteil der Marktgemeinde Au, haben vor Kurzem eine Radlweginitiative gegründet. Diese setzt sich für einen ihrer Meinung nach längst überfälligen Rad- und Fußweg von ihrem Dorf zum Hauptort ein. Hintergrund ist eine Reihe von gefährlichen Begegnungen zwischen Fußgängern und motorisiertem Verkehr, bei dem es bereits einen Verletzten gegeben hat. Die Radlweginitiative resultiert quasi aus einer Diskussion während der Bürgerversammlung in Au vom vergangenen Sommer.

Andreas Thalmaier hatte damals erzählt, wie er mit seiner Frau und der kleinen Tochter zu Fuß entlang der Kreisstraße FS 38 von Haslach zum Herbstmarkt nach Au gehen wollte. Den Kinderwagen schob er eng am Straßenrand. Trotzdem rettete ihn nur ein Ausweichen in den Straßengraben vor dem Zusammenstoß mit einem Auto. Ein Feuerwehrmann hatte bei einem Bittgang vor etwa zwei Jahren weniger Glück gehabt. Er sorgte für eine Straßenabsperrung, als ein Motorradfahrer in ihn hineinschlitterte.

Die Konsequenz sei, so heißt es in einer Pressemitteilung zur Gründungsversammlung der Radlweginitiative, dass die Haslacher lieber mit dem Auto nach Au fahren anstatt dorthin spazieren zu gehen. Bereits im Oktober 2008 hatte es einen Vorstoß Richtung Radlweg gegeben. Damals hatten Ariane und Lothar Eichenlaub zusammen mit Albert Link eine Petition gestartet. "Sie sammelten Unterschriften und sprachen mit dem Bürgermeister", heißt es in der Pressemitteilung. "Doch alles verlief bisher im Sande." Gleichwohl Bürgermeister Karl Ecker (FWG) während der Bürgerversammlung bekundet hatte, dass der Radlweg von Haslach nach Au "eine Herzensangelegenheit" von ihm sei.

"Muss erst einer sterben, damit mit dem Geh- und Radweg etwas weitergeht?", fragten sich etliche Haslacher nach der Bürgerversammlung. Es bildete sich ein harter Kern von zwölf Personen, der Überlegungen zu Streckenverläufen anstellte, sich mit der Gemeinde abstimmte und mit Grundstücksbesitzern konstruktive Vorgespräche führte. Ziel ist ein einfacher, aber sicher befahrbarer Geh- und Radweg zischen Haslach und der "Alten Straße" aus Richtung Au. Die Initiative sieht nun die Gemeinde am Zug, die demnächst bei einer Informationsveranstaltung den Stand der Planungen und Grundstückskäufe vorstellen soll. Weitere Aktionen sind geplant. Unter anderem soll Landrat Josef Hauner (CSU) im Herbst über mögliche Fortschritte berichten.

© SZ vom 28.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: